Zwei Singer-Songwriter*innen und drei Bands freuen sich über ein umfangreiches Förder- und Promotionpaket im Wert von über 30.000 €, das die Newcomer*innen in mitteldeutsche Bahnhöfe einlädt. Dort nehmen sie die Geräusche der Bahnhöfe auf und produzieren aus ihnen eigene Songs. Das kann von der Durchsage und Zugdurchfahrt bis zu den Schritten der Reisenden oder den Geräuschen in den Geschäften alles sein. Begleitet werden die Songproduktionen von Sebastian Rätzel (Sänger von „The Baseballs“, Echo-Gewinner, Gold & Platin Award-Träger, schreibt u.a. für Ella Endlich, Vincent Groß, Helene Fischer) und dem Erfolgsproduzenten Tobias Schwall (u.a. Vanessa Mai, Maite Kelly) der Hall Of Fame Academy. Sie unterstützen den Entstehungsprozess und geben als Mentoren Expertentipps. Zusätzlich werden die Musiker*innen mit hochwertigem Aufnahmeequipment der Firma Zoom Deutschland ausgestattet. Zu jedem Song wird ein Musikvideo produziert. Eine der Thüringer Bands wird darüber hinaus das Bundesland im local heroes-Bundesfinale vertreten.

Das Interesse an diesem außergewöhnlichen Format war groß. Über die fünf Finalist*innen entschied eine Fachjury bestehend aus Mitarbeiter*innen von Mein Einkaufsbahnhof und der Deutschen Bahn, den prominenten Mentoren sowie dem Marketingteam rund um den erfolgreichen Musikfotografen Christoph Eisenmenger. Die ersten Dreh- und Aufnahmesessions fanden bereits vom 24. bis 28. Mai mit den Finalist*innen statt. Die Künstler*innen berichten von spannenden Eindrücken:

Loni Lila aus dem Vogtland nahm ihre Sounds im Bahnhof Dresden auf:

"Wenn ich an Bahnhof denke, denke ich daran, wie jemand eine Ansage macht und wie Züge ein- und ausfahren. Mein erster Sound, den ich aufgenommen habe, war dann aber eine Brottüte, die geraschelt hat." Die nur 15 Jahre alte Singer-Songwriterin schreibt für ihre BahnhofBeats-Teilnahme an einem tiefgründigen Song, der "Metanoia" heißen soll: "Das bedeutet, seinen Lebensweg zu ändern und das verbinde ich mit dem Bahnhof und der Reise.“Ihr nächstes Wunschreiseziel? "Hoffentlich zu vielen Auftritten, die ich spielen werde."

Zu Loni Lilas Bandprofil: https://bands.local-heroes.de/lonilila

Der Magdebuger Musiker und YouTuber Baba Blakes war ebenfalls solistisch angetreten. Mit seinem Feelgood-Indie überzeugte er die Jury.

"Bei dem Wort Bahnhof denke ich sofort an Krach", gesteht der Künstler - und ließ sich dennoch voll und ganz auf das Experiment ein. Das führte ihn an den Bahnhof Halle (Saale). „Es ist etwas ganz Anderes im Bahnhof aufzunehmen als zuhause im Studio. Hier ist man direkt vor Ort und lernt die Töne neu kennen. Das ist echt interessant.

Für die kommenden Monate plant Baba Blakes, neben einem bevorstehenden Songrelease, intensive Studiosessions. Er freut sich darauf, hoffentlich bald wieder mit seiner Band auf der Bühne zu stehen.

Zu Baba Blakes' Bandprofil: https://bands.local-heroes.de/babablakes

Das Alternative-Rock-Trio MALUS aus Erfurt hat an seinem Aufnahmetag den Bahnhof in seiner Heimatstadt besucht. Dort haben Frontsänger und Gitarrist Lars, Bassist Jonas und Drummer Freis zum Teil sehr ungewöhnliche Sounds eingefangen:

„Besonders überrascht haben uns die Fliesen an den Wänden, die tatsächlich jede für sich einen anderen Sound machen.“ Für die Thüringer Band bedeutet ihre Teilnahme an den BahnhofBeats ein Ausbruch aus der Komfortzone: „Wir müssen hier im Bahnhof Erfurt viel spontaner sein. Die Sounds, die wir gefunden haben, haben wir uns nicht ausgedacht. Da hatten wir auch keine Zeit, drüber nachzudenken. Die werden hier spontan eingebaut.“

Nach einer langen, Corona-bedingten Pause freuen sich die drei Musiker nun wieder auf lange gemeinsame Studiobesuche.

Zu MALUS' Bandprofil: https://bands.local-heroes.de/malus_band

Ebenfalls aus Erfurt kommt die vierköpfige Band oskar's mum, die ihre BahnhofBeats-Session im Bahnhof der Thüringer Landeshauptstadt absolvierte. Auf die Aufnahmen haben sich Frontsängerin, Gitarristin und Keyboarderin Lena, Drummer Ju, Bassist Sebb und Gitarrist Robert intensiv vorbereitet:

„Wir hatten tatsächlich vor unserer Soundsuche eine Demo angefertigt und die BahnhofBeats mit dem Mund nachgestellt, um eine bessere Vorstellung von dem zu haben, was wir im Bahnhof suchen.“ Dort angekommen wurden dann allerlei außergewöhnliche Sounds eingefangen: Als Bassdrum diente der Band ein Streukübel. Zudem wurden in einem Süßigkeitengeschäft "Schokoladenklänge" aufgenommen. Natürlich durfte auch das Geräusch sich öffnender und schließender Zugtüren nicht fehlen. Und was steht in Zukunft an? „Unsere Reise als Band geht natürlich weiter. Wir nehmen unser Album auf und freuen uns auf Auftritte, die wir vermutlich endlich nachholen dürfen. Wir sind motiviert weiterzugehen und weiterzureisen.“

Zu oskar's mums Bandprofil: https://bands.local-heroes.de/oskars_mum

Eagle and the Men aus Jena haben eine besondere Beziehung zu Bahnhöfen: Sie denken gern zurück an eine "Interrail-Reise mit verschiedenen Stationen und in verschiedenen Zügen, die sehr cool war". Am Bahnhof Weimar sammelte die Folkpop-Band, bestehend aus Justus Elias (Frontsänger, Rhythmusgitarre), Jakob (Gesang, Klavier, E-Gitarre, Banjo), Mattis (Gesang, Schlagzeug) und Kevin Kaen (Gesang, Bassgitarre, Synthesizer) die unterschiedlichsten Sounds.

„Unser Songwriting wurde durch die BahnhofBeats tatsächlich stark beeinflusst. Wir haben uns zuerst einen Song ausgesucht, weil es für uns leichter war. Mit den Sounds aus dem Bahnhof möchten wir weitestgehend die Drums nachstellen.“ Und das nächste Ziel steht schon fest: „Unser nächster Stopp auf dem Fahrplan ist, dass wir im Sommer 2021 ein Crowdfunding starten, über das man CDs, Platten und Merch kaufen kann, um uns für die Produktion der nächsten EP zu unterstützen.“

Zu Eagle and the Mens Bandprofil: https://bands.local-heroes.de/eagle_and_the_men

Für die fünf Finalist*innen geht es nun im Studio weiter: Die aufgenommenen Klänge werden abstrahiert und in die Songs eingebaut. Unterstützt werden sie dabei von Sebastian Rätzel und Tobias Schwall der Hall Of Fame Academy. Ende Juni stehen weitere Drehtage in den Homestudios der Bands und Solo-Artists an. Die Tracks werden anschließend professionell gemixt und gemastert. Nicht für alle Künstler*innen ist diese Art der Förderung gewohntes Terrain. Die fertigen Songs werden zusammen mit einem Musikvideo von jeder*m Finalist*in am 5. August 2021 auf der Webseite von Mein Einkaufsbahnhof veröffentlicht. Das Publikum entscheidet schließlich, welcher Act das Bundesland Thüringen im local heroes-Bundesfinale vertreten wird, das Mitte September aufgezeichnet wird.

Local heroes-Chefin Julia Wartmann zeigt sich begeistert über das ungewöhnliche Format der BahnhofBeats 2021 und freut sich über die Vielseitigkeit der Teilnehmer*innen:

„Die Finalist*innen sind in diesem Jahr wirklich besonders - unglaublich talentiert und kreativ, offen und neugierig. Wir alle wissen es zu schätzen, dass wir zusammen mit Mein Einkaufsbahnhof und der Deutschen Bahn überhaupt ein musikalisches Projekt auf die Beine stellen dürfen, während der Konzert-Sommer 2021 noch immer ungewiss ist. Die Acts wurden gewissermaßen ins kalte Wasser geschmissen, da diese Form von Ideenfindung für einen Song nicht unbedingt gängig ist. Aber aus der Veränderung entsteht ja meist Neues und Erfolgreiches.“

Auch Deutsche Bahn-Werbereferentin Isabel-Oertel-Weier, die die BahnhofBeats auf Seiten des Konzerns mit ausrichtet, findet bewegte Worte zu dem Projekt:

„Der Weg der BahnhofBeats 2021 Sound Edition bis hierhin war unglaublich spannend. Die beteiligten Künstler*innen haben diese Chance nach den vergangenen tristen Monaten mit viel Motivation und Dankbarkeit angenommen. Die beteiligten Shops von Mein Einkaufsbahnhof, unsere DB-Kolleg*innen vor Ort und ganz besonders das local heroes-Team haben größtes Herzblut in die Förderung und Begleitung unserer Finalist*innen gesteckt. Und nun geht die Spannungskurze nochmal weiter nach oben: In Kürze zeigen wir gemeinsam die Making Ofs der Soundaufnahmen und viele tolle Hintergrundinfos rund um Bands und Bahnhof bis es dann in Richtung Voting geht. Es ist toll, dass wir mit einem solchen Projekt,Bahnhof und Kultur auf eine ganz besondere Weise verbinden. Gerade in der jetzigen Zeit gilt es, an der Seite der Musikszene und gemeinnütziger Kulturprojekte wie local heroes zu stehen!"