Das wird ein wahnsinniger Ritt! Das local heroes Bayern-Team freut sich über ihre Landesfinalist:innen 2025: BaamBrass, Quirinello, Parabelflug, Nachtkinder und Katharina Engel. (Foto: Dani Straßner)

Großer Termin auf dem „ab geht die Lutzi“: Fünf ausgewählte Newcomer-Acts präsentieren sich am 27. Juni im local heroes Bayern-Landesfinale.

Ist das Erfolgsjahr 2024 für local heroes Bayern noch zu toppen? Mit der Würzburger Band „Udo West“ räumte das Bundesland zuletzt doppelt ab. Seit einigen Monaten sucht die bayerische Ausgabe von Deutschlands größtem Non-Profit-Musikpreis nach neuen Talenten. Für die Organisator:innen steht schon jetzt fest: Die Top5 für das Jahr 2025 werden bei ihrem Live-Auftritt in Rottershausen glänzen. Mit Spannung wird erwartet, wer sich für das Bundesfinale im September qualifiziert.

Das mehrstufige Auswahlverfahren ist zu Ende. Die Entscheidung ist gefallen. Die unabhängige Expert:innen-Jury von local heroes Bayern hat die zuletzt auserkorenen Top 20 nochmals begutachtet und schickt BaamBrass aus dem Chiemgau, Quirinello aus München, Parabelflug aus Fürth, Nachtkinder sowie Katharina Engel aus Nürnberg, ins local heroes Bayern Landesfinale 2025.

„Wir freuen uns riesig über den aktuellen Jahrgang“, so Dani Straßner von local heroes Bayern. „2024 hat einmal mehr gezeigt, dass sich die jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit auszahlt – und 2025 ging es genau so weiter! Erneut wurden wir musikalisch reich belohnt.“ Die Sängerin und letztjährige Landesfinal-Jurorin Janina Ruopp sieht das genauso: Insgesamt seien viele richtig gute, junge Talente dabei gewesen, die eine beeindruckende Vielseitigkeit gezeigt hätten. „Ihre Songs könnten genauso gut als kraftvolle Parolen auf einer Demo mitgerissen werden wie entspannt an einem sonnigen Abend im Radio laufen“, so die Vocal-Coachin und Sängerin.

Hier nochmal unsere Spotify-Playliste dieser großartigen TOP20 Acts:

„Das ist großes Rock- und Popkino“

Diese Einschätzung teilt auch Dr. Ole Löding. Der bekannte Musikjournalist und Autor ist dem Non-Profit-Newcomernetzwerk seit langem eng verbunden. Als Juror entschied er mit über die diesjährigen Top5 und ist absolut baff: „Was ist da los in Bayern im Jahr 2025. Die Welt geht zu Grunde, aber die Bands und Künstler:innen legen das vielleicht beste Musikjahr seit wahrscheinlich immer hin.“ So vielfältig sei local heroes Bayern noch nie gewesen, ist er überzeugt. Das Feld reiche von eingängigen Mark Forster Stadion-Sounds über sophisticated Electro-Pop bis zu feministischem Statement-Hip-Hop. „Es rockt, es groovt, es ist sexy, mutig, wütend, emotional und meistens herausragend. Augen zu. Hinhören.“ Sein Fazit: „Das hier klingt nicht nach bayrischer Landprovinz – das ist großes Rock- und Popkino.“ Seiner Ansicht nach werde es ein einzigartiges Landesfinale. Eine Prognose, die auch das local heroes Bayern-Team teilt. „Wir drücken allen Landesfinalist:innen die Daumen und sind gespannt, welche Live-Überraschungen wir auf der Zeltbühne erleben werden“, so Nicole Oppelt.

„Scheiß auf Perfektion“

Für diesen besonderen Abend hat Dr. Ole Löding echte Profi-Tipps für die bayerischen „Schützlinge“ parat. Für den Auftritt auf dem „ab geht die Lutzi“ empfiehlt er den jungen Menschen: „Bezieht das Publikum ein. Ihr spielt nicht Eure Songs vor – Ihr feiert Eure Hits zusammen mit dem Publikum. Nervös ist jede:r. Es darf was schiefgehen. Scheiß auf Perfektion. Mitreißend sind Energie, Authentizität und: Freude!“ Und zu guter Letzt: „Seid dringlich.“

Juror-Kollege Felix Mannherz, der seit vielen Jahren das Coaching im Bundesfinale übernimmt, hat weitere Ratschläge im Gepäck, die über das bayerische Landesfinale hinausgehen. „Schreibt eine kurze und prägnante Band-Bio und verliert euch nicht“, lautet einer von mehreren Appellen des Musikers. „Veröffentlicht nur Musik, die mit kommerziellen Veröffentlichungen mithalten kann und bleibt dran!“ Aus gutem Grund: Einige Acts seien auch schon im letzten Jahr dabei gewesen. Damals habe er sie noch ganz anders bewertet. Aus Erfahrung weiß er: „Jeder Act darf sich die Zeit nehmen, sich zu entwickeln und oft dauert es einige Zeit, bis man seinen Stil gefunden hat oder die Musik in die Zeit passt.“

„Gut gemachter und stilsicherer Mundart-Pop“, freut sich Juror und Produzent Jens Schneider über die Teilnahme von BaamBrass. „Das ist immer ein Knaller!“ (Foto: Pressematerial)

BaamBrass – „Die Spider Murphy Gang freut sich“

Für die aktuellen Top5 scheint diese Zeit nun gekommen. Doch wer verbirgt sich hinter den Namen, mit denen Bayern so große Hoffnungen verbindet?

Da ist zum einen BaamBrass aus dem Chiemgau. Zu fünft und mit Instrumenten aus Holz und Blech im Gepäck, begeben sie sich in die wunderbaren Weiten des Pop, Ska, Rock(’n’Roll), Reggae, Volksmusik und erkunden obendrein noch viele weitere Musikrichtungen. Wer sie schon einmal live erlebt hat, der weiß auf jeden Fall: Füße stillhalten? Keine Chance! „Das, was die Band machen will, macht sie hervorragend. Ein Extrapunkt für die Chuzpe, sich als junge Menschen an solchem, (zurecht?) völlig in Vergessenheit geratenem Mundart-Rock zu versuchen. Die Spider Murphy Gang freut sich“, meint auch Dr. Ole Löding. „Ich kann mir das hervorragend im ZDF-Fernsehgarten vorstellen.“

Seine Juroren-Kollegin, die Sängerin Victoria Semel ist ebenfalls begeistert: „Musste direkt schmunzeln: Das ist Mundart mit Partystimmung! Liebevoll gemachte Videos und witzige Texte!“ Jurorin Janina Ruopp ist ganz aus dem Häuschen. „Die Band begeistert mich persönlich total – besonders, weil sie den Mut haben, Musik im Dialekt zu machen.“ Das sei erfrischend authentisch und hebe sie von der Masse ab. Sie wisse selbst, wie viel Herzblut es brauche, Songs im Dialekt zu schreiben, und findet es großartig, dass sie diesen Weg gehen würden. Dazu kämen die kraftvollen Bläser, die einen Hauch Nostalgie versprühten, während moderne Beats das Ganze perfekt abrunden würden. „Eine mitreißende Mischung aus Tradition und Popmusik – genau das macht ihren Sound so einzigartig!“

Quirinello haben Juror Jens Schneider ästhetisch komplett abgeholt. „Sehr stilsicher und dazu eine wahnsinnig tolle Bildsprache!“ (Foto: Pressematerial)

Quirinello – kreativ und cool

Quirinello aus München hingegen möchten all jenen aus der Seele sprechen, die das Träumen (noch) nicht verlernt haben. Sie halten aber nicht nur „wunderschön verträumte Sounds“ für ihr Publikum bereit. Diese Band verbindet neuerdings hymnische Refrains mit Screams und interpretiert aktuellen NNDW, Garage-Rock und Indie-Pop auf ihre ganz eigene Art. „Absolut zeitgeistiger Pop mit Banger-Hooks, angesagten 80’s-Revival-Sounds und überraschenden Twists“, lautet das entsprechende Fazit von Dr. Ole Löding. Das findet auch Victoria Semel: „Ich finde sowohl Musik als auch Optik kreativ und cool gemacht!“ Kollegin Janina Ruopp war vor allem von der „Ehrlichkeit in ihrer Musik“ beeindruckt. „Nichts wirkt aufgesetzt oder künstlich, sondern echt und authentisch. Genau das macht ihre Musik nahbar.“ Die Kombination aus melancholischen Melodien, einfühlsamen Texten und einem modernen Indie-Pop-Sound verleihe ihrer Musik eine ganz eigene Note. „Sie schaffen es, Emotionen in ihren Songs so zu transportieren, dass man sich sofort darin verlieren kann.“

„Fette Produktion, sehr professionell“, bringt Gitarrist und MainPop BandCamp-Dozent Benedikt Schlereth die Kunst von Parabelflug auf den Punkt. (Foto: Chantel Brown)

Parabelflug – Seiltanz-Gang zwischen Emotion und Pathos

Mit von der Partie ist auch Parabelflug, ein ziemlich sympathischer Typ aus Fürth, der vom Polizisten zum Radiomoderator wurde. Für das Publikum in Rottershausen hält er „schöne deutsche Popmusik“ bereit. Doch Achtung, bei ihm gibt’s keine naive Leichtigkeit.

Das local heroes Bayern-Team empfiehlt, genau hinzuhören und die Ohren zu spitzen. Die Jury hat das schon getan. „Mag ich sehr gerne hören“, lautet denn auch das Urteil von Dr. Ole Löding. Parabelflug kommt seiner Ansicht nach mit einem „empfindsamen Deutsch(hip)pop-Poeten-Vibe“ daher. Das berge natürlich auch Risiken oder anders gesagt: Es ist „immer ein extrem wackeliger Seiltanz-Gang zwischen Emotion und Pathos.“ Juror Felix Mannherz hat ebenfalls Gefallen an diesem jungen Solokünstler gefunden und sagt: „Guter Sound und starke Texte. Nicht viele können über Krieg texten, ohne dass es unangenehm wird.“ Jury-Kollegin Victoria Semel hat sogar noch eine Idee parat und rät: „Live mit Klavier funktioniert’s auch top. Er könnte sich noch jemanden dazuholen, der (elektronisches) Schlagzeug und Bass-Synth spielt, falls es mal mehr knallen soll!“

Für Janina Ruopp ist das im übertragenen Sinne schon der Fall. „Parabelflug verbreitet einfach pure Lebensfreude! Seine Musik hat eine mitreißende Energie, die sofort gute Laune macht und zum Mitsingen einlädt“, schwärmt sie und sieht bereits jetzt „definitiv das Potenzial, die Charts zu erobern. Die Songs seien eingängig, aber keineswegs oberflächlich. Die Texte seien authentisch und sprächen echte Gefühle an, sodass man sich als Hörer direkt verstanden fühle. Besonders beeindruckt hat sie seine Stimme: „Sie hat Charakter, klingt kraftvoll und ausdrucksstark. Man merkt, dass er sein Handwerk beherrscht und seine Emotionen perfekt in die Musik einfließen lässt.“ Ihr Appell: Parabelflug sollte man „unbedingt im Auge behalten“.

Mit ihnen ist der Spaß vorprogrammiert: Diese Musik habe Ecken und Kanten, sie sei laut, kompromisslos und doch kunstvoll durchdacht, heißt es aus Jury-Kreisen über Nachtkinder. (Foto: Max Böhm)

Nachtkinder – Coole Songs und außergewöhnliche Arrangements

Gleiches gilt auch für die Nachtkinder. Bei ihnen treffen Indie, Grunge und Punk auf guten, alten Rock n’ Roll. Alles dreht sich um Hoffnungslosigkeit und Schwermut, ganz so, wie die Stimmung in einer gemütlichen Spelunke zu sein hat. Auf der Bühne drehen sie voll auf und reißen ihr Publikum hinein in einen Strudel aus stürmischer Dynamik und kompromissloser Leidenschaft. Doch sie „warnen“: „Gemeinsam schaffen sie eine dunkelbunte Welt der Klänge aus der du, hast du sie auch nur einmal betreten, so schnell nicht mehr herausfinden wirst.“ Auch Juror Felix Mannherz attestiert der Band einen „spannenden Sound“, dem sein Kollege, der Gitarrist und MainPop BandCamp-Dozent Benedikt Schlereth nur beipflichten kann: „Coole Songs und außergewöhnliche Arrangements!“

Janina Ruopp wurden von den Nachtkindern gar von der ersten Sekunde an den Bann gezogen. Ihr Urteil: „Ihre Musik ist eine fesselnde Mischung aus roher Punk-Energie und virtuosem Klavierspiel – eine Kombination, die man wirklich nicht alle Tage hört.“ Dieser Kontrast zwischen rebellischer Attitüde und anspruchsvollen, melodischen Elementen verleihe ihrem Sound eine ganz besondere Tiefe. Die Sängerin gesteht: „Ich musste dabei sofort an die junge Nina Hagen denken – an diesen unbändigen, kreativen Wahnsinn, an den deutschen Punk mit ordentlich Druck dahinter.“ Lob finden die Sängerin auch für die Social Media-Arbeit der Band: „Ihr Instagram-Kanal ist großartig gestaltet. Die Fotos und das Artwork passen perfekt zur Musik und transportieren diese besondere, fast schon cineastische Atmosphäre.“

„Eine wirklich vielversprechende Künstlerin“, sagt Janina Ruopp über Katharina Engel. Ihren Auftritt auf dem Landesfinale sollte man also keinesfalls verpassen. (Foto: Pressematerial)

Katharina Engel – weiblicher Deutsch-Pop mit ordentlich Energie

Katharina Engel macht die Top5 schließlich komplett. Mit ihrer Musik bewegt sie sich irgendwo zwischen Melancholie und Rebellion, Intimität und Aufbruch, Zartheit und Energie. Die Songpoetin und Popsängerin aus Nürnberg begann bereits mit fünf Jahren ihre Gefühle dem Klavier zu erzählen. Aber wer denkt, Katharina sei nur das stille Mädchen am Piano, liegt komplett daneben. Sie kombiniert Synthesizer mit kraftvollen Arrangements, fetten Bässen, introspektiven Momenten und worauf sie gerade Lust hat. Das hat auch Dr. Ole Löding überzeugt. „Weiblicher Deutsch-Pop mit ordentlich Energie kriegt mich immer“, so sein Fazit.

„Mit den richtigen Schritten geht es schnell nach oben.“ Victoria Semel fühlt sich von der jungen Frau ebenfalls angesprochen. „Die Songs und die Texte gefallen mir gut, vor allem die Stimme nimmt mich absolut mit!“ Ihre Kollegin Janina Ruopp sieht das ähnlich. „Sie hat auf jeden Fall eine Menge Potenzial. Ihre Stimme ist ausdrucksstark und hat eine besondere Klangfarbe, die im Gedächtnis bleibt. Auch die Musik ist hochwertig produziert und passt gut zu ihrem Stil.“ Katharinas Songs haben für sie eingängige Melodien und würden im Ohr bleiben, was definitiv für sie spreche. Dem stimmt auch das local heroes Bayern-Team zu. Sie ist echt. Es gibt keine Filter, keinen Kompromiss. Sie ist einfach Katharina.

Tolle Bandbreite der bayerischen Musiklandschaft

Gleiches gilt natürlich für local heroes Bayern selbst. „Die Bewerber vermitteln eine tolle Bandbreite der bayerischen Musiklandschaft. Alle haben einen tollen professionellen Approach und man merkt, dass viel Leidenschaft in der Musik steckt“, freut sich Juror und Produzent Jens Schneider gemeinsam mit dem Team auf das anstehende Landesfinale. Benedikt Schlereth fällt zudem positiv auf, dass „über die Jahre immer mehr Mädels dabei sind“.

Begeistert zeigt sich auch Juror Christof Hirt, ehemaliger Vorsitzender der Musikinitiative Hammelburg e.V. Er war froh, die Entscheidung über die Landesfinal-Teilnehmer:innen nicht allein fällen zu müssen und blickt voller Zuversicht auf den Sommer 2025. „Wir sind wild entschlossen, das nun nahende Landesfinale wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Musikfreund:innen werden zu lassen“, schließt Nicole Oppelt vom local heroes Bayern-Team. „Wir sehen uns am 27. Juni an der Zeltbühne des ab geht die Lutzi.“

Vorstellung der TOP5: HIER KLICKEN

Text: Nicole Oppelt

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local heroes Bayern ist ein Riesenprojekt. Gestemmt wird es ehrenamtlich und damit unabhängig. Das ist auch gut so! Doch ohne Unterstützer für die gemeinsame Sache geht es nicht. Support bekommt das local heroes Bayern-Team von König & Meyer, Cordial GmbH, Nadel NESt (Tattoo & Piercing), STOLZ Bauunternehmen (Hammelburg), Bamberger Festivals e.V., ah computerbusiness GmbH (Euerdorf), Posthalle Würzburg, ARTIST RADAR und natürlich dem „ab geht die Lutzi“-Festival. Ohne diejenigen, die an local heroes Bayern und vor allem die teilnehmenden Künstler glauben, könnte so ein Projekt nicht realisiert werden.

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