local heroes Bayern – Kommt mit auf die Reise!

„Tilman“ sind ausgesprochen aktiv und kreativ. Auch aktuell arbeiten sie an neuem Material. (Foto: Rebecca Kraemer)

„Tilman“ spielen im Landesfinale von local heroes Bayern um den Einzug ins Bundesfinale. Was die Indie Pop-Band aus Bad Neustadt an der Saale ausmacht und was sie sich für das Publikum in Rottershausen ausgedacht haben, das lest Ihr hier und seht Ihr natürlich live am 23. Juni auf der Zeltbühne des „ab geht die Lutzi“.

„Tilman“ besteht aus Fabio, Elias, Peter und Tilman. Die vier kommen aus Bad Neustadt an der Saale und gründeten ihre Band im Lockdown... So beginnen wohl einige Newcomer:innen-Geschichten heutzutage. Die Pandemie trug künstlerische Früchte und ließ viele neue Projekte entstehen. Zum Glück! Denn spannende neue Musik kann es nie genug geben. Das unterfränkische Quartett scheint das genauso zu sehen. Obschon erst „kurz“ gemeinsam aktiv, waren sie bislang richtig fleißlig. Bereits kurz nach der Gründung erscheint ihre erste EP. Weitere Singles und sogar Musikvideos folgten. Und die nächste Veröffentlichung steht bereits in den Startlöchern. Auch Festivals-Gigs haben die Vier schon auf ihrer Liste. So kann es weitergehen!

„Unsere Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass die vier Bandmitglieder so unterschiedlich sind und jeder eine ganz eigene musikalische Persönlichkeit mitbringt“, versuchen sie zu beschreiben, was „Tilman“ auszeichnet. „Alle Bandmitglieder tragen zu gleichen Teilen zum musikalischen Endergebnis bei. So entsteht eine Interaktion auf Augenhöhe, die die Hörer:innen auf eine Reise mitnimmt und eine ganz besondere Aufmerksamkeit erzeugt.“

Live is live: „Die Jury soll auf den Gesamtsound, die Interaktion zwischen den Musikern und die musikalische Ausdrucksweise der einzelnen Musiker achten“, sagen „Tilman“. (Foto: Pressematerial)

Vom Besucher zum Act auf der Bühne

Für die Vier ist der Auftritt auf dem local heroes Landesfinale eine ganz besondere Sache. „Wir kommen aus der Gegend und haben das Festival bisher nur als Besucher erlebt. Es geht schon ein Traum in Erfüllung, dort bald selbst auf der Bühne stehen zu dürfen. Wir haben damit echt nicht gerechnet“, gestehen sie freudestrahlend. Über andere Bands hatten sie von der bayerischen Ausgabe von Deutschlands größtem und ältesten Non-Profit-Musikpreis erfahren. „Unser Ziel war es, auf der Lutzi spielen zu können und mit anderen Künstler:innen in Austausch zu kommen“, erinnern sie sich an die Bewerbungsphase zurück. Local heroes, so ihr Eindruck, eröffne jungen Bands wie ihnen neue Wege und Möglichkeiten. Ein nachhaltiger Ansatz. Denn ihnen ergeht es, wie vielen anderen Newcomer:innen auch: „Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie schwer es beispielsweise ist, selbstständig an Konzerte oder Festivalgigs zu kommen. Hier ist die Unterstützung von local heroes sehr wertvoll und motivierend, da Anforderungen an Bands herausfordernder und zeitaufwändiger geworden sind. Das gilt neben Booking auch für Bereiche wie Social Media oder die visuelle Arbeit der Band“, bringen sie die Herausforderungen für junge Musiker:innen auf den Punkt.

Das Quartett geht ausgesprochen offen in den local heroes-Jahrgang 2023 hinein: Mit Musikpreisen hätten sie bisher nicht wirklich Erfahrung gehabt, erzählen sie. „Aber wir hatten das Glück, Teil des Spitzenförderprogramms PopCamp 2021 des Deutschen Musikrats und Teil des Förderprogramms By.On des Verbands für Popkultur in Bayern (VpBy) zu sein sowie von der Künstler:innen Förderung der Initiative Musik gefördert zu werden“, berichten sie stolz.

local heroes haben „Identifikationspotenzial“: „Die Musik soll etwas haben, was anspricht und worin sich die Hörer:innen wiederfinden können“, meinen „Tilman“. (Foto: Rebecca Kraemer)

Musik ist kein Wettbewerb

Musik, darin sind sie sich einig, „ist und soll kein Wettbewerb sein“. „Tilman“ gehen jedoch gut gerüstet zu Werke. Die PopCamp-Förderung habe ähnliche Ziele wie local heroes Bayern, geben sie einen kurzen Einblick in ihren bisherigen Förder-Hintergrund. Ziel sei es, Bands einen Raum zu geben, um sich weiterentwickeln zu können sowie ihre Musik verfeinern und unter die Leute bringen können. Die PopCamp-Förderung sei jedoch etwas anders organisiert. Sie beinhaltete intensive Probewochen mit Dozent:innen aus den Fachbereichen Produktion, Performance, Gesang, etc. Abgeschlossen wurden diese mit dem Drehen einer Livesession und einer Fördersumme, mit der eigene Projekte realisiert werden konnten.

Es scheint, als seien „Tilman“ bestens vorbereitet. Ausruhen vor dem Landesfinale kommt für sie aber nicht infrage. „Wir werden intensiv Proben und uns einige Überraschungen einfallen lassen“, kündigen sie an. Schließlich möchten sie mit einem „abwechslungsreichen Set“ überzeugen.

„Unsere Musik ist deutschsprachig mit Einflüssen aus Jazz, Indie Pop und Indie Rock – wir wollen keinem Genre folgen, sondern neue Klänge finden“, beschreiben „Tilman“ ihren Stil. (Foto: Katja Lotter)

Dynamik und Feingefühl

Die Vorfreude, nun bald die anderen Teilnehmer:innen des Landesfinales kennenzulernen, ist riesig. Publikum und Jury dürfen aber nicht minder gespannt sein: „Mit unserer Musik bringen wir die Hörer:innen zum Tanzen und zum aufmerksamen Zuhören“, kündigen sie schon jetzt an. „Unsere Musik ist sehr dynamisch und alle Bandmitglieder verbindet ihre Feinfühligkeit beim Musizieren.“

„Tilman“ sind ein richtig gutes Team. Kein Wunder, dass sie sich sehr gut eine gemeinsame, musikalische Zukunft ausmalen können. „Wir sehen uns in einigen Jahren weiterhin aktiv, mit hoffentlich mehr Konzerten, mehr Reichweite und spannenden musikalischen Projekten – auch mit anderen Künstler:innen“, wagen sie eine kleine Prognose. Doch das Allerwichtigste: „Wir wollen uns in unserer Musik immer wieder neu erfinden.“

Text: Nicole Oppelt

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local heroes Bayern ist ein Riesenprojekt. Gestemmt wird es ehrenamtlich und damit unabhängig. Das ist auch gut so! Doch ohne Unterstützer für die gemeinsame Sache geht es nicht. Support bekommt das local heroes Bayern-Team von Merchdeals, Cordial GmbH, Nadel NESt (Tattoo & Piercing), STOLZ Bauunternehmen (Hammelburg), Bamberger Festivals e.V., VPBy (Verband für Popkultur in Bayern e.V.), ah computerbusiness GmbH (Euerdorf), Posthalle Würzburg, ARTIST RADAR, MAINPOP und natürlich dem „ab geht die Lutzi“-Festival. Ohne diejenigen, die an local heroes Bayern und vor allem die teilnehmenden Künstler glauben, könnte so ein Projekt nicht realisiert werden.