Endlich geht es wieder los! Die Freude über das anstehende local heroes Bayern-Landesfinale ist nicht nur bei Crew-Mitglied Bragi riesig. (Foto: Dani Red)

Am 23. Juni präsentieren sich fünf ausgewählte Newcomer:innen auf dem „ab geht die Lutzi“. Mit im Boot ist in diesem Jahr der Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy).

Zum dritten Mal trägt der bayerische Ableger von Deutschlands größtem und ältesten Non-Profit-Musikpreis „local heroes“ sein Landesfinale in Rottershausen aus. Die Kooperation von local heroes Bayern und dem „ab geht die Lutzi“ wird in diesem Jahr um den VPBy erweitert. Mit einem Netzwerktreffen, Fach-Vorträgen und Coachings will der in Alteglofsheim ansässige Verband seinen Beitrag zur Newcomer:innen-Förderung in der Region leisten.

Bühne frei für die diesjährigen Top5: „Flimmer“, „Barska and The Factory“, „Vermilion“, „Fliegende Haie“ sowie „Tilman“. (Foto: Pressematerial)

„Bühne frei!“, heißt es am 23. Juni, ab 17 Uhr, für „Flimmer“ aus Regensburg, „Barska and The Factory“ aus München, „Vermilion“ aus Nürnberg, „Fliegende Haie“ aus Augsburg und München sowie „Tilman“ aus Bad Neustadt. Sie bilden die diesjährigen Top5, die sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren für das local heroes Bayern-Landesfinale qualifiziert haben. Mit Hilfe enger Vertrauter und Unterstützer:innen des bayerischen Musikpreises kristallisierte sich bereits Anfang des Jahres 2023 ein Teilnehmer:innenfeld aus den zahlreichen Bewerbungen heraus. Letztlich entschied eine Fachjury nach eingehender Sichtung, welche Acts sich Live auf der Zeltbühne des „ab geht die Lutzi“ präsentieren und somit die Chance auf den Einzug ins Bundesfinale erhalten.

Lang, lang ist’s her. Doch die Begegnung von „Schmutzi“ mit local heroes Bayern-Crewmitglied Bragi gehört immer noch zu den Lieblingserinnerungen des gesamten Teams. (Foto: Dani Red)

Individuelle Förderung seit 1989

Dass „local heroes“ kein Wettbewerb im klassischen Sinne ist, werden die ehrenamtlichen Organisatorinnen Nicole Oppelt und Dani Straßner nicht müde zu betonen. „Der gemeinnützige Verein Aktion Musik/local heroes e.V. ist ein Netzwerk für Musiker:innen, Engagierte, Institutionen der Jugend-Kultur-Förderung und die Musikbranche“, erklären sie. Bekannte Bands wie „Madsen“ oder „Schmutzki“, die das „Lutzi“-Publikum bereits von Auftritten im Rahmen des Festivals kenne, hätten hier ihre ersten Bühnenerfahrungen gesammelt. „Wo diese Acts heute – auch dank intensiver Förderung und Netzwerkarbeit – angelangt sind, ist hinreichend bekannt“, so Nicole Oppelt. Die bundesweite Newcomer:innen-Plattform „local heroes“ verfüge über jede Menge Erfahrung. „Individuell gefördert und begleitet werden Acts hier bereits seit 1989. Dafür gab es bereits den Einheitspreis der Bundeszentrale für politische Bildung“, sagt Dani Straßner, die zusammen mit Nicole Oppelt, schon mehr als 15 Jahre Teil dieser Plattform ist und gemeinsam mit ihr diese Arbeit seit mehr als zehn Jahren (mit Unterbrechungen) in ihrem Heimatbundesland Bayern fortsetzt. „Auch wir setzen auf das stetig wachsende Netzwerk, individuelle Förderung, gemeinsames Lernen und Wachsen. Daher freuen wir uns außerordentlich, dass uns seit diesem Jahr – neben dem ‚Lutzi-Team‘ – auch der VPBy unterstützt.“

„Madsen“ und local heroes – das ist eine lange Geschichte. Die heutigen Schirmherren der Netzwerk-Plattform sind nach 2016 in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal auf dem „ab geht die Lutzi“ zu sehen. Diesmal am Samstag auf der Hauptbühne. (Foto: Dani Red)

Ein „PUSH“ für bayerische Newcomer:innen

local heroes Bayern und der VPBY passen bestens zusammen. Denn auch dieser lebt den Netzwerkgedanken. Ebenfalls 1989 gegründet, bildet der anerkannte Dachverband der bayerischen Rock- und Popszene mittlerweile ein Netzwerk aus über 180 bayerischen Szeneförderer:innen, sprich Veranstalter:innen, Clubs, Festivals, Musikinitiativen, Kommunen und vielen mehr. Popkulturelle Workshop, Qualifizierungs- und Weiterbildungsveranstaltungen fußen hier auf Jahrzehnten an Erfahrung. Davon sollen jetzt auch die Top20-Newcomer:innen von local heroes Bayern profitieren. Im Rahmen des Projektes „In.Pulse“ ist „PUSH – die Jugendmusikszene“ angesiedelt. Letzteres gibt jungen Musiker:innen eine Plattform, sich lokal und überregional zu vernetzen, bietet Workshopangebote und nutzt bestehende Strukturen, um Bands vor Ort eine Bühne zu geben. „PUSH“-Ansprechperson Andreas Olschar bringt dieses Anliegen auf Anregung von „Lutzi“-Chef Christian Stahl nun erstmals nach Rottershausen. „Uns als Gastgeber ist wirklich daran gelegen, die Förderung für Bands in Bayern weiter voranzubringen“, so Christian Stahl über die Beweggründe, local heroes Bayern mit dem VPBy zusammenzubringen. „Das ehrenamtliche Team macht eine super Nachwuchsarbeit und hat in den vergangenen Jahren viele, mittlerweile etablierte bayerische Künstler:innen, wie Lonely Spring, Brew Berrymore oder Stand Up Stacy, am Start gehabt.“

Spaß herrscht bei local heroes Bayern nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter den Kulissen – wie zum Beispiel mit den Landesfinalisten 2022 „Brew Berrymore“. (Foto: Dani Red)

Andreas Olschar fackelte daher nicht lange und setzte ein umfangreiches Angebot für den Landesfinaltag an. „Wir starten bereits am Mittag mit einem Netzwerktreffen“, erklärt Andreas. In diesem würden VPBy-Projekte vorgestellt, aber auch die Möglichkeit zu umfangreichem Austausch bzw. Diskussion geboten. „Danach geht es ab 15 Uhr mit Workshops weiter.“ Zu Gast sind die Dozent:innen Sebastian Zeitz von Innsite Booking sowie Vanessa Patrick, Musikredakteurin bei PULS. Im Rahmen ihrer Workshops sprechen sie über Booking für Künstler:innen, die Frage „Wie kommt meine Musik ins Radio?“ und Fördermöglichkeiten für Künstler:innen. „Wir freuen uns schon jetzt über einen fruchtbaren Austausch. Die Angebote können kostenlos wahrgenommen werden. Die Teilnahme erfolgt auf Anmeldung. Wir wollen den Rahmen so individuell und konstruktiv wie möglich halten. Daher sind die Plätze begrenzt“, informiert Andreas Olschar.

Geschafft! Das local heroes Bayern-Team ist Jahr für Jahr stolz auf seine Teilnehmer:innen und natürlich auch auf die geleistete Arbeit hinter den Kulissen. (Foto: RE ON TOUR)

„Zeremony“ eröffneten das local heroes Bayern-Landesfinale 2022. Das unterfränkische Trio verströmte dabei derart viel Energie, dass nicht wenige aus den sprichwörtlichen Socken gehauen hat. (Foto: Dani Red)

Startschuss für eine fruchtbare Zusammenarbeit

„Der anvisierte Austausch als auch die geplanten Workshop-Inhalte passen perfekt zu den Bedürfnissen junger Künstler:innen“, sagt Nicole Oppelt. „Das sind Themen, die alle jungen Musiker:innen bewegen. Das hat sich in den vielen Jahren, die wir bereits Nachwuchsförderung betreiben, ganz klar herauskristallisiert. Hier Klarheiten zu schaffen, hilft ihnen nachhaltig weiter. Und das ist genau das, was wir für sie möchten.“ Das Duo hofft daher, in diesem Sommer den Startschuss für eine langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit legen zu können. Für bayerische Newcomer:innen wäre das ein absoluter Gewinn.

Unterstützung ist alles: Dani Straßner und Nicole Oppelt haben ihre local heroes Bayern-Landessieger von 2022 „Zeremony“ zum Bundesfinaldreh auf Schloss Hundisburg begleitet. (Foto: Line Tsoj Fotografie)

Text: Nicole Oppelt

___________________________________________________

local heroes Bayern ist ein Riesenprojekt. Gestemmt wird es ehrenamtlich und damit unabhängig. Das ist auch gut so! Doch ohne Unterstützer für die gemeinsame Sache geht es nicht. Support bekommt das local heroes Bayern-Team von Merchdeals, Cordial GmbH, Nadel NESt (Tattoo & Piercing), STOLZ Bauunternehmen (Hammelburg), Bamberger Festivals e.V., VPBy (Verband für Popkultur in Bayern e.V.), ah computerbusiness GmbH (Euerdorf), Posthalle Würzburg, ARTIST RADAR, MAINPOP und natürlich dem „ab geht die Lutzi“-Festival. Ohne diejenigen, die an local heroes Bayern und vor allem die teilnehmenden Künstler glauben, könnte so ein Projekt nicht realisiert werden.