LOCAL HEROES

LOCAL HEROES.
Die Gewinner 2014.

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DIE Gewinner 2014

Beste Newcomerband des Jahres (Jurypreis): Konvoy / Baden-Württemberg

Die beiden Rapper Moritz und Laszlo kennen sich bereits seit Kindertagen und fanden schon früh in der Musik ihre Bestimmung. "Ich hatte nie etwas anderes vor. Ich habe meine Zukunft nie geplant. Es kam gelegen, dass ich es als Rapper und Produzent hauptberuflich versuchen kann", erinnert sich Moritz. Die Texte der beiden kommen mal schroff und rotzig, dann völlig aufgeräumt und münden in melodiösen Refrains. "Angst vor Pop haben wir keine. Wir hören auch manchmal heimlich Radio.“, so Jan. Die Ansage: Ehrlichkeit statt Attitüde. Joe der "wahnwitzige" Drummer und Allgäuer-Original vervollständigt den Konvoy. Die Musikstücke mit dumpfen Basslines, trippigen Synthies und verhallten Drums entstehen immer in gemeinsamer Arbeit, auch wenn das Trio mal nicht an einem Fleck ist. "Uns ist sehr wichtig, dass wir beim Entstehungsprozess die Zügel selbst in den Händen haben", meint Joe, der neben seiner Funktion als Schlagzeuger gemeinsam mit Moritz für die Produktion zuständig ist.

Beste Newcomerband des Jahres (Publikumspreis): Phaenotypen / Niedersachsen

Die Phaenotypen überzeugen seit 2013 mit einem ganz eigenen Stilmix. Das Publikum kann den eingängigen Melodien, den packenden Beats und pulsierenden Bässen nicht lange widerstehen: Es singt, tanzt und feiert gemeinsam mit der Band lebhafte und abwechslungsreiche Live-Shows.„Alle ham´nen Plan, außer ich hab´ keinen“ – Julian und Felix rappen und singen ironische Texte über ihre ganz persönlichen Macken und Probleme. Aber sind es nicht eigentlich die der gesamten Gesellschaft?! Beide Sänger ergänzen sich perfekt durch ihre unterschiedlichen Typen und interagieren viel mit dem stets willigen Publikum. Zum Sound von Julians Gitarre und Felix am Bass liefern Lukas (Drumset), Joel (Synthis) und Kevin (Gitarre) das stabile harmonische Grundgerüst und viele überraschende Effekte.Nach zahlreichen Festivalauftritten und Clubkonzerten präsentieren sich die Phaenotypen inzwischen als charismatische Liveband mit reichlich Routine und viel Liebe zum Detail. Unter anderem standen sie mit der Antilopen Gang, Jamaram, Liedfett, Mad Monks und Die Rakede auf der Bühne.Bei den Bandcontests “Local Heroes” (Bundesfinale 2014) und “Live in Bremen” (2016) überzeugten sie Publikum und Jury und räumten jeweils einen ersten Platz ab. Nach ihrer Debüt-EP im Herbst 2015 stehen nun eine Neuveröffentlichung sowie die Teilnahme am “New Music Award” (Dezember 2016) in Berlin an.

local heroes 2014: Dieser Jahrgang hat eine Bombe gezündet!

Am 8. November lieferten sich im Kulturhaus von Salzwedel 14 Bands aus ganz Deutschland einen heißen musikalischen Wettkampf


Ein ganzes Jahr lang hat das Team von „Aktion Musik/local heroes e.V.“ auf diesen Termin hingearbeitet. Am vergangenen Samstag konnten rund 1000 Zuschauer die Quintessenz dieses unermüdlichen Einsatzes bestaunen. Die besten Nachwuchs-Bands des Landes traten in einem mehrstündigen Wettbewerb gegeneinander an und zeigten, warum sie auf der großen Bühne des Kulturhauses völlig richtig waren. Die jungen Leute schenkten sich nichts. Das letzte Wort hatten jedoch abermals eine hochkarätig besetzte Fachjury und das Publikum. Den Titel „Beste Nachwuchs-Band 2014“ räumten am Ende „Konvoy” aus „Baden-Württemberg ab.

Rund acht Stunden hat es gedauert, dann standen die Besten der Besten endlich fest. Als Moderator Howie Yagaloo, Chefredakteur des gleichnamigen Musikmagazins, in den frühen Sonntagmorgenstunden die Gewinner des diesjährigen deutschlandweiten „local heroes“-Contests verkündete, gab es kein Halten mehr. Die aufgestauten Emotionen der vergangenen zwölf Monate und natürlich vor allem dieses großen Bundesfinales entluden sich in lautstarken Jubelschreien. Verwundert haben diese niemanden. Immerhin hatten diese jungen Leute Deutschlands größten und auch ältesten Non-Profit-Nachwuchs-Wettbwerb für sich entschieden.

„Konvoy”: Jurypreis und bester Instrumentalist

„Konvoy” aus Baden-Württemberg gingen als erste Band des Bundesfinales an den Start und überzeugten am Ende auf ganzer Linie. Die Jury war sich einig: Diese Drei sind in ihren Augen der beste Act des Wettbewerbs 2014. Besondere Ehre wurde zudem Schlagzeuger Joe Styppa zuteil. Der 23-Jährige wurde zum besten Instrumentalisten dieses Jahrgangs auserkoren. Der Publikumspreis ging diesmal an „Phaenotypen” aus Niedersachsen. Bester Sänger des Wettbewerbs wurde Graeme Salt von „Berlin Syndrome” aus Sachsen-Anhalt, der von der Wahl der Jury sichtlich überrascht wurde.

„Konvoy”zeigte sich kurz nach der Preisverleihung völlig aus dem Häuschen. „Das ist mega krass”, so ihre erste Reaktion. Als Opener an den Start zu gehen, sei eine spontane Entscheidung gewesen, habe aber tierischen Spaß gemacht, sind sie sich fast neun Stunden später einig. Der komplette Soundcheck, den die erste Band des Abends bekam, das „gestanden” sie frei heraus, sei natürlich wunderbar gewesen. Als nächstes stünde nun erst einmal die Fertigstellung eines Projektes an. Mehr wollen die jungen Leute hierzu allerdings nicht verraten. Sie seien jedoch gerade sehr produktiv. Joe Styppa hat den Preis als bester Instrumentalist sicherlich auch seiner Mutter zu verdanken, wie er im Gespräch mit dem Team verriet. Sie brachte ihn als kleinen Jungen erstmals mit einem dreiteiligen Schlagzeug in Berührung. „Das war das Größte”, so der junge Mann heute. Was darauf folgte war eine intensive und vor allem professionelle Auseinandersetzung, etwa am „drummer's focus” in Stuttgart, aber auch an der Popakademie Baden-Württemberg. „Ohne die Motivation, es zu tun, funktioniert's nicht. Ich glaube, ich hatte diese Motivation.”

Teilnehmer werden mit Preisen im Wert von über 10.000 Euro belohnt

Das gesamte Teilnehmerfeld durfte sich über Preise im Gesamtwert von mehr als 10.000 Euro freuen. Gestiftet wurden diese vom Kultusministerium Sachsen-Anhalt, der Firma Roland Germany GmbH, der Deutschen Rockmusikstiftung, dem Musikhaus Thomann, Recordjet, Clubplaner Artist Edition, von der Firma Sennheiser und von SET School of Entertainment & Technology GmbH. Einen Sonderpreis, in Form eines Zuschusses für die Videoproduktion der Gewinner, hatte auch Salzwedels Oberbürgermeister Sabine Danicke dabei. Sie eröffnete gemeinsam mit Jutta Peissig, vom Altmarkkreis Salzwedel, das „local heroes“-Bundesfinale.

Im Einzelnen nehmen die Top-Platzierten Folgendes mit nach Hause. Die “Beste Newcomerband 2014” erhielt einen Einkaufsgutschein vom Musikhaus Thomann im Wert von 500,00 Euro, einen Showcase-Slot auf der YOU-Dortmund am 28. November, einen Videoclip des Finales, gestiftet von der Karin-Witte-Stiftung-Salzwedel, einen Remix bzw. Promo, gestiftet vom  Kultusministerium sowie Leistungen von der digitalen und physischen Distribution eines Releases bis hin zu einem speziellen Promotionpaket, gestiftet von der Firma recordJet, Dienstleister für Musiker und Labels. Das Unternehmen bedenkt zudem die Zweitplatzierten in der Jurywertung, „Berlin Syndrome”, mit diesem Preis. Auf Platz drei landeten hier „Rabajah” aus Berlin und „Beastless” aus Nordrhein-Westfalen.

Die beste Newcomerband des Jahres aus Sicht des Publikums erhielt einen Einkaufsgutschein vom Musikhaus Thomann im Wert von 300,00 Euro, ein Tourbuswochenende, gestiftet von der  Deutschen-Rockmusik-Stiftung und ein Roland HS-5 von Roland. Der beste Instrumentalist des Jahrgangs darf sich ebenfalls über einen 200-Euro-Thomann-Gutschein freuen. Der beste Sänger erhält ein SennheiserMikro, EW 100-935 G3 / 1G8. Die ZweitstimmenSieger, „Rabajah” nehmen den SET-Preis mit nach Hause, einen Bildungsgutschein für einen Online-Zertifikatskurs im Wert von 549,00 Euro im Bereich Musik und Medien. Sie räumten außerdem den zweiten Platz in der Publikumswertung ab.

Spielen auf höchsten Niveau: Sieger setzen sich aus 1500 Bands durch

Verdient haben sie sich diese teils weitreichende und vor allem nachhaltige Unterstützung allemal. In nur 20 Minuten Spielzeit haben sie ihr Können auf den Punkt bringen und so Jury, wie Publikum von ihren Leistungen überzeugt. Dem „local heroes“-Bundesfinale voraus ging ein nicht minder hartes Prozedere. Über teils mehrstufige Wettbewerbe mit insgesamt rund 1.500 Bands haben sich die jungen Leute auf 150 Bühnen vor fast 100.000 Zuschauern bis ganz nach oben ins Bundesfinale gespielt. Ein ganzes Jahr lang liefen die spannenden und abwechslungreichen Konzerte an den unterschiedlichsten Austragungsorten. Große Bühnen, kleine Clubs, intime Runden und mehrere Hundert jubelnde Fans: Ganz gleich, ob im tiefsten Bayern oder im hohen Norden, überall fieberten die Landesveranstalter und die hiesigen Fans von Anfang bis Ende mit viel Herzblut mit.

Insgesamt fünf große Reisebusse gehörten zur Partygesellschaft

Gleiches galt übrigens auch für das Bundesfinale: Ein Auftakt mit Konfettiregen und Tanzeinlagen im Publikum – besser hätten „Konvoy“ den Abend nicht eröffnen können. Die pure Lebenslust der Baden-Württemberger setzte sich auch über die noch kommenden Stunden fort. „Dieser Jahrgang hat eine Bombe gezündet“, meint eine junge Frau im Publikum. Gemeinsam mit ihren mitgereisten Freunden fieberte sie an diesem Abend zwar für eine ganz bestimmte Truppe. Der Begeisterung für alle 14 Teilnehmer tat das allerdings keinen Abbruch. Überhaupt zeigten sich die Fans auch bei diesem „local heroes“-Bundesfinale äußerst aufgeschlossen gegenüber der Konkurrenz, die eigentlich gar keine ist, und vor allem fair, was die finalen Entscheidungen anging. Schon am frühen Nachmittag trudelte der erste Fanbus vor dem Kulturhaus ein. Weitere vier große Reisebusse sollten folgen. Ab 18 Uhr verfolgten Jung und Alt gebannt, welche musikalischen Leckerbissen die jeweils anderen Bundesländer für die Hansestadt bereithielten. Gewürdigt wurden die Darbietungen mit viel Applaus und anerkennendem Raunen. Die ein oder andere Formation, das war leicht aus den Gesichtern abzulesen, sorgte bei den Anwesenden für echte Überraschungsmomente.

Der erfahrene Bandtrainer Wolfgang Schwericke, der schon eine ganze Reihe an „local heroes“-Jahrgängen betreut hat, zeigte sich äußerst zufrieden mit dieser Runde. Er bewertete die Teilnehmer nicht nur im Rahmen der aufwendig und vor allem fachkundig eingerichteten Bühnenmaschinerie mit Projektion und einer riesigen Licht- und Tonanlage. Er suchte auch in diesem Jahr das persönliche Gespräch mit den Bands. „Es gibt tatsächlich, mehr als sonst, Nachwuchskünstler in dieser Runde. Es waren wirklich ganz spannende Geschichte dabei”, so sein Fazit. Diesmal habe es sogar Acts gegeben, bei dem ihm keine Notizen eingefallen wären, die er hätte aufschreiben können - Außer seiner Begeisterung. Ausdruck verleihen wollte. Zunächst, denn auch hier greift der Nachhaltigkeitsgedanke des Wettbewerbs. Schwerickes Arbeit wird sich fortsetzen. In persönlichen Gesprächen, Skype-Konferenzen und vielen weiteren Möglichkeiten. „Da bleiben wir am Ball und schauen, was wir aus diesem Potential formen können, was am Ende auch echten Wiedererkennungswert hat.” Schon jetzt bescheinigt er den Teilnehmern: „Sie sind originell!”

Ebenfalls keine leichte Aufgabe hatte die Fachjury dieses Jahrgangs zu bewältigen. Die Mischung war so bunt wie nie. Für jeden Geschmack schien etwas dabei. Der Herausforderung stellten sich „Bloodhound Gang“- Drummer Adam Perry, Dominique Christ, Roland Artist Relation Manager, Echo-Preisträger Mellow Mark, der österreichische Musiker und Produzent Hannes Jaeckl, der DJ und Veranstalter Alex Ninow, Jorin Zschiesche von Recordjet, der Booker und Produzent Sebastian Schwebke, der Musikjournalist Fred Roberts, Michél Kroll von den einstigen „local heroes“-Siegern 2010,„The Love Bülow“, sowie „Emil Bulls“-Manager Niko Tsagarakis. In der Bewertung waren die Fachleute auch in diesem Jahr frei. Dennoch kristallisierten sich einige Kriterien heraus, die nicht wenige von ihnen zum Einsatz brachten. Wichtig war der Runde, etwa der Sound, aber auch die Kommunikation herunter von der Bühne, das Songwriting, das Handwerk, aber auch Optik und Choreographie. Sie hinterfragten das Gesehene und freuten sich umso mehr, wenn sich ein Act tatsächlich Gedanken über sich und seine Wirkung gemacht hatte.

„local heroes” ist ein „echtes Prädikat”

Für Michél Kroll war das Bundesfinale 2014 gleich doppelt spannend, schließlich blickte er diesmal hinter die Kulissen. Der Sieg der eigenen Band habe damals auf jeden Fall geholfen, blickt er heute zurück. Es lese sich gut in der Vita, auch für Veranstalter sei die renommierte Auszeichnung ein „echtes Prädikat”. Obendrein habe es viel gute, kostenlose Promo vor dem Bundesfinale gegeben. Das sei für Bands bares Geld wert und schaffe zusätzliche Fans. „Es war ein guter Schritt auf dem Weg”, so sein Resümee. Darauf ausruhen dürfe man sich aber nicht. Ergo, gewinnen an sich, sei eigentlich gar nicht wichtig. Der Gesamteindruck zähle. Man müsse die Leute, die da seien, nachhaltig erreichen. Das sei übrigens auch in der Presse so. Geschrieben werde stets über die, die am spektakulärsten seien. Positiv sei ihm in diesem Jahrgang das „sehr hohe Niveau” aufgefallen. Das habe ich wirklich überrascht. Er hätte sich allerdings etwas mehr „optische Abgrenzung” gewünscht. Insgesamt würde der Wettbewerb mit den Jahren immer stärker werden, so Kroll. Das gelte auch für die Jury, die 2014 „unheimlich gut” sei. Diese Herren, die wüssten, wovon sie sprächen. Vernetzung könne hier auf zwei Ebenen stattfinden, Fachleute und Bands. Sein Appell an die Teilnehmer: „Sprecht uns an!”

„Emil Bulls“-Manager Niko Tsagarakis hingegen war erstmals in Salzwedel mit dabei. Er trat die Reise nach Salzwedel an, ohne sich vorher einen Überblick verschafft zu haben – und das ganz bewusst. „Ich wurde gleich mit der ersten Band komplett überrascht”, freut sich der Fachmann am Ende eines langen Abends. Durchaus gelte das aber auch für den Rest des Teilnehmerfelds. Anders sei das etwa bei Landesfinals gewesen, die er in der Vergangenheit besucht habe. „Die Bands hier im Finale sind tatsächlich sehr sehr weit.” Kriterien für eine Bewertung legte er sich im Vorfeld ebenfalls nicht zurecht und ließ den Bauch entscheiden. „Die Band muss mich überzeugen. Ich bin ein Freund von Besonderheiten”, so seine Maxime. Er empfiehlt den jungen Leuten, stärker für sich selbst die Werbetrommel zu rühren. Auch am Songwriting gelte es zu feilen. „Ich finde es super, dass es local heroes gibt und die Bands überhaupt eine Basis bekommen, sich präsentieren und ihre Leute mitbringen können”, so sein Fazit. Ganz gleich, welche Platzierung die Bands erreichten, nach dem Wettbewerb gelte es, an sich selbst weiter zu arbeiten und sich nicht darauf zu verlassen, dass jetzt etwas von außen passieren müsse. Auch er selbst nehme etwas mit – die perfekte Organisation.

Juror Mellow Mark nimmt darüber hinaus „unglaublich viel Inspiration” mit nach Hause. Er zeigte sich fasziniert von den vielen, verschiedenen Quellen, aus denen Musik genommen und daraus gemacht werde. Die Stilvielfalt und auch das Niveau, das merkte man dem einstigen Echo-Preisträger an, begeisterten Mellow Mark, der sich die letzten Jahre ganz dem Songwriting und dazugehörigen Workshops verschrieben hat, sehr. Hier Abstufungen zu finden, empfinde er als unheimlich schwer. Es sei ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Seine Botschaft: „Das Thema Identität ist viel wichtiger, als den perfekten Song zu schreiben.”

Neben der großen Wettbewerbsbühne gab es in diesen Jahr eine zweite Bühne, die so genannte Clubbühne. Auf dieser sorgten während der Umbaupausen weitere sechs Bands für Überraschungen satt. Die unterschiedlichsten Klänge ganz ohne Wettbewerbszwänge wurden unter anderem durch Jury-Mitglied und Echo-Preisträger Mellow Mark sowie die „local heroes“-unplugged Gewinner „Marie & The Drummer“ und „IN CASE“ zu einem echten Erlebnis. Tief in der Nacht sorgten schließlich die Headliner „Tanga Elektra“ für musikalische „Ablenkung“ bis zur Verkündung der Entscheidung. Das Berliner Duo David und Elias Engler sorgten mit Soul, Funk, R'n'B, HipHop und World Music noch einmal dafür, dass alle Beteiligten ihre letzten Energiereserven mobilisierten.

„Der beste Wettbewerb für Bands, den es gibt!“

„Für uns hat der Wettbewerb bis jetzt schon richtig viel gebracht, neben zwei geilen Gigs konnten wir auch neue Leute kennen lernen, die uns auf unserem Weg unterstützen“, zogen „Superheld“ aus Sachsen schon vor dem Bundesfinale Bilanz. Das sei „ziemlich cool“. Johannes Prautzsch, Oliver Krämer, Steven Brendel und Nick Benjamin Dünnebier schätzten vor allem, „dass man aus seinen üblichen Muster herauskommt“. Den Gedanken des Contests haben sie jedenfalls vollends verinnerlicht: „Wir haben auch Bock die anderen Bands kennen zulernen und dann so vielleicht eine überregionale Vernetzung zu erreichen.“ Ihre Mitstreiter „Beastless“ aus Nordrhein-Westfalen sehen das ähnlich, fügen jedoch einen weiteren, entscheidenden Gedanken hinzu: „Der beste Wettbewerb für Bands, den es gibt. Man merkt, dass wir euch nicht egal sind. Das Geld steht hier nicht, wie bei vielen anderen Battles, an erster und einziger Stelle.“  Erfahrungen mit „local heroes“ haben in der Vergangenheit bereits „Campaign like Clockwork“ machen dürfen. Das Fünfergespann aus Hessen haben erlebt, wie es danach weiter gehen kann: „Das Wort Netzwerk ist an sich schon nicht unwichtig, vielleicht sogar wichtiger als ein bestimmtes Abschneiden. Und so abgedroschen es klingt - verdammt nochmal auch die echte Freude an der Sache. Sonst würden wir wohl kaum für 20 Minuten Stagetime fünf bis sechs Stunden in nach Füßen stinkenden Kleinbussen sitzen.“

„local heroes 2014“, das fühlte sich für das emsige Team hinter den Kulissen abermals an, wie ein großes Familientreffen. Teils sehen sich die verschiedenen „Gewerke“ nur einmal im Jahr. Wenn es darauf ankommt, funktionieren sie jedoch wie ein perfekt laufendes Uhrwerk. Mittlerweile steuert der Wettbewerb mit Riesenschritten auf ein ganz besonderes Ereignis zu. 2016 steht das 25. Final-Jahr für „local heroes“ an. Bis dahin gilt weiterhin:„Ihr spielt die Musik!“



Die Teilnehmer des „local heroes“-Bundesfinales 2014 noch einmal im Überblick:

Konvoy – Baden-Württemberg
Junk DNA – Bayern
Rabajah - Berlin
The Tim Schultheiss Orchestra – Brandenburg
Studio 21 - Bremen
Kids Plastique – Hamburg
Compaign like Clockwork – Hessen
Rabaukendisko – Mecklenburg-Vorpommern
Phaenotypen - Niedersachsen
Beastless – Nordrhein-Westfalen
Corona in the Pipebag - Rheinland-Pfalz
Superheld – Sachsen
Berlin Syndrome – Sachsen-Anhalt
Elvis dies tomorrow – Schleswig-Holstein


Das sind die Preisträger 2014 im Überblick:

Jurysieger: Konvoy
Publikumssieger: Phaenotypen
Bester Instrumentalist: Joe Styppa
Bester Sänger: Graeme Salt
ZweitstimmenSieger: Rabajah

Bildergalerie Siegerehrung: http://local-heroes.de/szene/preis-etc-53749

Bildergalerie 1: http://local-heroes.de/szene/galerie-1-bundesfinale2014-55241

Bildergalerie 2: http://local-heroes.de/artikel/galerie-2-bundesfinale2014-17655

Bildergalerie 3: http://local-heroes.de/szene/galerie-3-bundesfinale-2014-33775

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Sascha Madsen

„Wir sehen Salzwedel und vor allem „local heroes“ tatsächlich als unsere musikalische Heimat. Das waren unsere Anfänge. Hier waren unsere festen Bastionen, wo wir gelernt haben. Es war nicht immer einfach. Es war oft schön. Aber vor allem haben wir gelernt zu spielen und worum es geht. Hier haben wir Unterstützer gefunden und Leute, die uns gesagt haben, was man machen muss. Und so muss man das auch sehen. Wenn man gerade eine Band gegründet hat, weiß man nichts. Man muss sich gute Leute raussuchen, die einem selbstlos weiterhelfen können und wollen. Dieter Herker und Aktion Musik e.V. haben sich genau das auf die Fahne geschrieben. Allein deshalb ist der Verein so wichtig.“

// Schlagzeuger der Band MADSEN
Maurice Gajda

„Dass man Bands an die Hand nehmen und fördern muss, ist total wichtig. Meiner Meinung nach sollte das sogar Standard sein. Wenn du als Band hinausgehst und zum ersten Mal außerhalb deines Proberaums deine Musik präsentierst, gibt es so viele Widrigkeiten und so viele Faktoren, die da hineinspielen, dass es total wichtig ist, dass da jemand ist, der dir als Band sagt: Das und das musst du tun; und das und das solltest du vielleicht nicht tun.“

// Moderation, u.a. Radio Fritz, Guten Morgen Deutschland
Dieter Herker

„Man vergleicht Kunst oder in diesem Fall Musik nicht miteinander. Wir haben uns damals trotzdem auf das Experiment eingelassen, weil es Aufmerksamkeit gebracht hat. Nach außen haben wir das als einen Wettbewerb verkauft, nach innen war es und ist es bis heute die Plattform, die Newcomer fördert. Bis heute ist das Backstage der interessanteste Raum bei unseren Veranstaltungen für die Bands.“

// Mitbegründer von local heroes

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