Diese 5 Musikprojekte sind dieses Jahr Teil des einzigartigen Förderformats BahnhofBeats. (Foto-Collage: Lina Burghausen)

In diesem Jahr war der Ansturm auf Deutschlands wohl außergewöhnlichstes Newcomer-Förderprojekt besonders groß: Aus etwa 100 Bewerbungen konnten sich fünf Soloartists und Bands für die BahnhofBeats 2025 qualifizieren. Aus den Sounds verschiedener Bahnhöfe in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hessen und Thüringen produzieren sie nun eigene Songs, ausgerüstet mit professionellem Recording-Equipment und Unterstützung von Experten mit jahrelanger Musikbranchen-Erfahrung. Auch ein Musikvideodreh und eine reichweitenstarke Promokampagne sind Teil des Förderprogramms.

Für die fünf Musikprojekte beginnt nun die spannendste Zeit: Ausgestattet mit Fieldrecordern der Marke Zoom Deutschland machen sie sich in den folgenden Einkaufsbahnhöfen und deren Shops auf die Suche nach den spannendsten Geräuschen: Berlin Hbf, Erfurt Hbf, Karlsruhe Hbf, Nürnberg Hbf und Wiesbaden Hbf. Diese bilden die Grundlage für die anschließenden Songwriting- und Recording-Sessions, für die sie mit dem Sänger, Songwriter und X-Factor-Gewinner David Pfeffer arbeiten. Die Songs werden anschließend in höchster Studio-Qualität gemixt und gemastert.

Danach kehren die Acts in ihren Einkaufsbahnhof zurück, um dort mit einer professionellen Crew ein passendes Musikvideo zu drehen. Die Ergebnisse werden am 27. Mai 2025 auf allen Streamingplattformen veröffentlicht. Dann kommt es auf die Meinung der Fans an: In einem Online-Voting entscheiden sie, welcher Song die BahnhofBeats 2025 gewinnt. Sowohl die Fans als auch die Artists erwarten hochwertige Preise. Alle fünf Acts spielen während der Votingphase ein Showcase-Konzert in ihrem Einkaufsbahnhof und werden außerdem am 15. Juni live on stage auf dem Krämerbrückenfest in Erfurt zu erleben sein.

Das sind die BahnhofBeats-Acts 2025:

Darlin produziert ihre BahnhofBeats in Berlin Hbf. (Foto: Alex Velez)

Darlin (Indie-Pop aus Berlin):
Kristallklare Vocals, charakteristische Background-Harmonien und Beats, die lange nach dem letzten Ton im Kopf bleiben: Die Berliner Indie-Pop-Künstlerin Darlin schafft mit ihrem modernen Sound eine Balance aus Energie und tiefer Emotion, die mitreißt und berührt. In ihren Songs verkörpert Darlin das typische Leben einer jungen Frau in ihren 20ern – eine Zeit voller Selbstfindung, Ups and Downs in der Liebe, Freiheit und Unsicherheiten. Sie singt von wilden Nächten, stillen Momenten und der Suche nach dem eigenen Weg. Dabei hat sie keinen Anspruch auf Perfektion und möchte keine Lebensweisheiten vermitteln. Stattdessen bietet sie ihren Zuhörer:innen Texte, in denen sie sich selbst wiederfinden können.

Lukas Mondlicht geht im Karlsruher Hbf auf Soundsuche. (Foto: Lara Larsson)

Lukas Mondlicht (Dream Pop aus Baden-Württemberg)
Schwebende Melodien, durchdringende Flächen und verträumte Texte erschaffen eine Welt, in die man leichter eintauchen kann als in einen Swimming Pool. Das ist LUKAS MONDLICHT. Der Multi-Instrumentalist und Sänger aus Mannheim veröffentlichte im Januar 2025 seine erste EP „irgendwo & zwischendrin“ veröffentlichen und bringt damit ein neues Soundbild in die deutsche Indie-Szene. Sein Stil lässt sich als Dream Pop bezeichnen und reiht sich gut neben Künstlern wie Edwin Rosen, Nils Keppel oder Streichelt ein.

Erfurt Hbf heißt das BahnhofBeats Ziel von caems. (Foto: DIY)

caems (Indie-Pop aus Thüringen):
Caems ist eine junge Indie-Pop Band aus Jena. Sie wurde Ende 2022 von Emily und Camilla gegründet. Ende 2023 kamen die anderen Mitglieder dazu. Seitdem fügen die Freunde mit ihrem akustischen Indie-Pop der Jenaer Musikszene einen neuen Klangtupfer hinzu. Ihre Musik besteht aus Coverinterpretationen und eigenen Songs und zeichnet sich durch die fast durchgehende Dreistimmigkeit der Sängerinnen aus. Mit sowohl tanzbaren als auch sanfteren Beats sorgt caems für eine abwechslungsreiche Stimmung auf der Bühne. Die Band war in Jena bereits auf vielfältigen Veranstaltungen zu hören. Dabei hat sie zahlreiche Poetry-Slams musikalisch in lokal bekannten Clubs wie dem Kassablanca oder dem MVZ Wagner begleitet. Seit Januar 2025 bestreiten caems zu viert ihren gemeinsamen Weg.

IGERL fährt für die BahnhofBeats nach Nürnberg Hbf. (Foto: DIY)

IGERL (Punkrock aus Bayern):
Das Musikprojekt IGERL startete 2022 als Punk-Rock-Soloprojekt im WG-Zimmer von Jonas Igerl in Innsbruck, welcher während der späten Covid-Pandemie zu viel Zeit und zwei Gitarren zu Hause hatte. Textlich behandelt er oft Ängste und Dämonen, meist die, die gar nicht existieren und/oder schwer zu greifen sind. Anfang 2022 wurden die ersten Singles veröffentlicht, kurz darauf folgten erste Konzerte mit Live-Band. Ende 2022 erschien sein Debüt-Album „Kaufen“, im Frühjahr 2023 spielte er die erste Headliner-Show im ausverkauften P.M.K.-Club in Innsbruck. Daraufhin folgten fünf weitere Singles, die mehrmals bei BR Puls und FM4 liefen. Insgesamt absolvierte IGERL mit seinen „IGERLS of Death Metal“ bereits über 45 energiegeladene Konzerte und Festivals. Nun zieht es ihn seit einiger Zeit nach Bayern um auch dort seine Message zu verbreiten und um traurige Menschen glücklich zu machen.

Caraleidoscope werden Wiesbaden Hbf mit ihrem Fieldrecorder erkunden. (Foto: Sebastian Rupp)

caraleidoscope (Alternative Rock aus Hessen):
Melancholisch und düster, dann wieder laut und fordernd, lotet die Band caraleidoscope aus Gießen musikalische Grenzen aus. Über einem Geflecht aus handgemachten Sounds der verspielten Instrumentalisten entfalten sich die eingängigen Melodien von Sängerin Cara, deren Stimme durch ihre zielsicheren Grenzgänge und raue Echtheit besticht. Ganz wie das namensgebende Kaleidoskop verspricht die Band sich wandelnde und überraschend wendende Songs im Klangfeld des Alternative Rock, immer wieder durchsetzt von verschiedenen Einflüssen wie Industrial, Prog oder Indie.

So sahen die BahnhofBeats übrigens im vergangenen Jahr aus:

Die BahnhofBeats – ein gemeinsames Projekt von Aktion Musik / local heroes e.V., Mein_EinkaufsBahnhof und der Deutschen Bahn mit freundlicher Unterstützung von recordJet und Zoom Deutschland – waren 2018 als jährliche Live-Veranstaltung auf dem Vorplatz des Erfurter Hauptbahnhofs gestartet. Seit 2021 findet das Newcomerförderprojekt als "Sound Edition" statt mit dem Ziel, jungen Musiker:innen neue Einblicke in die Musik- und Videoproduktion zu geben und sie in professionellen Musikrelease-Prozessen zu unterstützen. Bei dem Projekt sind in den letzten Jahren bereits spannende und innovative Songs von talentierten Acts wie Baba Blakes (der auch als Coach für die Themen Release-Planung und Online-Marketing für die diesjährigen Finalist:innen mit an Board ist), Görda,Global Origins, Jen Kova entstanden.

Das von Zoom Deutschland zur Verfügung gestellte Recording-Equipment dürfen die Finalist:innen im Anschluss an die Aufnahmesessions behalten. Alle entstehenden Songs werden durch den Musikvertrieb recordJet digital veröffentlicht und mit einer reichweitenstarken Kampagne deutschlandweit promotet. 2024 waren die Songs der BahnhofBeats im Programm etlicher Radiosender zu hören, während die dazugehörigen Musikvideos innerhalb von 2 Wochen über eine Viertel Million Aufrufe bei YouTube erreichten. Der Siegersong "Signs" von Baba Blakes wurde sogar in einer Netflix-Produktion gefeatured.

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Text: Lina Burghausen
Titelfoto: Line Tsoj