AEONS APART: „Jeder hat die Kraft, das zu tun, was er nur möchte“
Wer das local heroes-Bundesfinale 2016 verfolgt hat, wird sich vermutlich an die sächsischen Finalisten Back To Rock Bottom erinnern. In diesem Jahr meldet sich das Trio zurück: Als AEONS APART geht die mittlerweile umgezogene Band ins Rennen um den Titel "local heroes Thüringen".
Nachdem Kevin, Robin und Marco das sächsische Vogtland hinter sich gelassen haben und zu zwei Dritteln nach Thüringen gezogen sind, treten sie am 1. September im Landesfinale Thüringen an. Doch nicht nur ihr Wohnort hat sich verändert: Unter ihrem neuen Namen AEONS APART präsentiert die Band ein neues Soundbild und wagt damit einen erneuten Angriff auf das Bundesfinale.
In den vergangenen Jahren habt ihr bei einigen Bandwettbewerben geglänzt und standet sogar schonmal im Bundesfinale der local heroes. Was begeistert euch generell an Band-Contests? Wovon habt ihr bisher am meisten profitiert?
Kevin: Die Möglichkeit, mit anderen Bands auf einer großen Bühne zu stehen, Kontakte zu knüpfen und vor allem ein ehrliches und konstruktives Feedback von einer Jury zu bekommen, also Leuten, die wissen, worauf es ankommt. Das hilft jungen Bands ungemein. Für uns war es ein wichtiger Input, um weiter an unserer Musik zu arbeiten und uns zu verbessern. Durch die Kontakte zu anderen Bands haben sich zu dem bereits Konzerte an den verschiedensten Orten ergeben. Man lernt ein neues Publikum kennen, spielt in anderen Clubs usw. Uns fällt kaum ein anderer Weg für noch kleine Bands ein, an neue Locations für Auftritte zu kommen.
Und was hat euch dazu bewogen, zu local heroes-Wiederholungstätern zu werden? Was fasziniert euch an Deutschlands größtem Non Profit-Musikcontest?
Marco: Unsere Teilnahme bei local heroes 2016 hat uns sehr geprägt. Für uns war das ein wichtiger Anstoß, um uns musikalisch weiterzuentwickeln. Unser Bandkonzept war zum damaligen Zeitpunkt noch etwas „unausgereift“, bei vielen Dingen haben wir noch nicht unbedingt einen Schritt weitergedacht. Auch wenn local heroes ein Non-Profit-Contest ist, war das Level an Professionalität, zum Beispiel im Veranstaltungsmanagement, extrem hoch. Nach dem Bundesfinale war für uns klar: Wenn wir noch einmal die Chance bekommen sollten, daran teilzunehmen, werden wir diese nutzen.
2016 wurde aus Back To Rock Bottom Aeons Apart. Warum habt ihr euch für diesen musikalischen Neuanfang entschieden?
Robin: Der Startschuss für diese Veränderung ist kurz vor dem local heroes-Bundesfinale 2016 gefallen. Zu diesem Zeitpunkt war unser neues Bandkonzept jedoch noch nicht ganz fertig. Diese Veränderung ist ein wichtiger Teil unseres Entwicklungsprozesses. Wir wollen einen sphärischen Sound kreieren, mit elektronischen Elementen, der sich von unserem alten Sound abhebt und für sich steht. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, einen neuen Namen zu wählen, und ein neues Konzept zu entwickeln, das alle Merkmale verbindet.
Mit eurer EP „NOVA“ möchtet ihr „Mauern im Kopf sprengen“. Welche Mauern seht ihr in den Köpfen der Menschen heute?
Marco: Wir wollen, dass sich die Zuhörer in unserer Musik fallenlassen und den Alltagsstress für einen kurzen Moment vergessen können. Unsere Musik handelt von Problemen, aber auch Hoffnung. Es geht um all jene mentalen und emotionalen Herausforderungen, mit denen jeder von uns alltäglich konfrontiert wird. Jeder hat die Kraft, das zu tun, was er möchte, wenn er es nur will.
Es war noch nie so leicht für Nachwuchs-Bands, Musik zu veröffentlichen, wie heute: Das Internet macht es quasi für jeden möglich, eigene Songs einem Publikum zu zeigen. Doch gibt es auch viel mehr Konkurrenz. Was nehmt ihr als besondere Herausforderung als Band wahr?
Kevin: Das stimmt absolut. Durch SpinnUp und Co. ist die Veröffentlichung von Musik ohne weiteres – und vor allem sehr schnell – möglich. Jedoch besteht die Herausforderung unserer Meinung nach darin, in diesem riesigen Meer aus Künstlern und Songs, irgendwo auch Hörer zu finden bzw. von diesen entdeckt zu werden. Nichtsdestotrotz ist es aber um ein vieles einfacher geworden seine Musik zu präsentieren. Wir sehen diesen Trend also insgesamt sehr positiv.
Wie genau nutzt ihr das Internet, um Aufmerksamkeit auf eure Musik zu richten?
Letztlich haben da ja alle Artists dieselben Möglichkeiten. Youtube, Instagram, Facebook, Spotify und Co. sind ein absolutes Muss für jede Band. Diese Plattformen machen es um einiges einfacher, mit seinen „Fans“ zu kommunizieren und bieten eine transparente und schnelle Art und Weise, neues Material zu teilen. Die Liste an Plattformen ist riesig, da ist es schon etwas schwierig, auf allen Kanälen immer up-to-date zu sein.
Eure Landesfinalshow spielt ihr vor dem Erfurter Hauptbahnhof. Wenn ihr von dort aus zu jeder Eventlocation auf der ganzen Welt reisen könntet – wo würdet ihr gern auftreten?
Robin: Das ist eine sehr gute Frage. Ich würde mich sofort für ein großes Open Air Festival à la Rock am Ring entscheiden. Ein Festival dieser Größenordnung wird immer ein großes Ziel für uns sein, ganz gleich ob es die Rock am Ring-Stage ist oder ein anderes großes Festival. Da würden wir wirklich gern mal spielen.
Gebt uns doch zum Abschluss noch einen Einblick in eure Pläne für die Zukunft. Was sind eure nächsten Steps und wo möchtet ihr mit der Musik hin?
Kevin: Der nächste Step, der bei uns eigentlich schon in vollem Gange ist, ist das Schreiben von neuen Songs. Neues Material ist für Anfang nächsten Jahres geplant. Dazu planen wir ein paar weitere Änderungen – was genau das sein wird, wollen wir an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten. Vielleicht bemerken es die Zuschauer beim Landesfinale ja von selbst.
Das local heroes-Landefinale Thüringen findet am 1. September im Rahmen der BahnhofBeats vor dem Erfurter Hauptbahnhof statt. Weitere Informationen zu AEONS APART gibt es unter http://bands.local-heroes.de/back_to_rock_bottom sowie https://www.facebook.com/aeonsapart/.
Interview: Lina Burghausen von Mona Lina
Bild: Pressebild AEONS APART