Julias erste Amtshandlung – Slot-Ausschreibung zum Thomann-Sommerfest

Ab heute übernimmt Julia Wartmann offiziell die local heroes-Projektleitung und, wie sollte es auch anders sein, verhilft sie einer Newcomerband aus dem local heroes-Bandpool zu einen Auftritt – einem Slot beim Thomann Sommerfest. Die Aktion startet am kommenden Freitag, den 3. April, per Fördernetz Bandpool-Newsletter.


Nach 24 Jahren local heroes-Projektleitung hat Dieter Herker den „Staffelstab“ an seine Kollegin Julia Wartmann weitergegeben. Dieter Herker bleibt der Nachwuchsförderung allerdings erhalten und kümmert sich nun in der Hauptsache um die Gründung einer local heroes-Stiftung, die er zum 25-jährigen local heroes-Jubiläum im kommenden Jahr gründen will.

Du richtest deinen Fokus auch nach der Abgabe der Projektleitung weiterhin auf junge Musiker. Welchen Zweck verfolgst du mit der Stiftungsgründung?

„Die Grundidee ist der nichtkommerziellen Förderung junger Talente Nachhaltigkeit zu verleihen. Ich will damit local heroes als basisorientiertes Förderprojekt dauerhaft verankern und Newcomern, die meist sehr kreativ neue Ideen entwickeln, Mechanismen an die Hand geben, um adäquat Gehör zu finden“.

Julia Wartmann ist der neue Job nicht fremd, denn bereits seit 2010 ist die studierte Medien- und Musikmanagerin Teil des Projektteams und setzte u.a. local heroes – Die Musik- und Medienmesse sowie den Aufbau des neuen Bandpools (bands.local-heroes.de) um. Bevor sie zu local heroes kam, war sie Teil der Projektleitung des Themenjahres Jahr der Jugend in Magdeburg, sowie beim Mitteldeutschen Rundfunk und in der PR-Agentur rpm – revolutions per minute in Berlin tätig.

Julia, was hat dich an der local heroes-Arbeit so fasziniert, dass du das Angebot der Projektleitung angenommen hast?

„Local heroes ist ein geschützter Raum, Musiker können sich bei dem Wettbewerb und dem Angebot darum herum ausprobieren, Fragen stellen, neue Leute und andere Musiker kennenlernen und voneinander profitieren. Wir möchten mit dem Contest keinesfalls ein Konkurrenzdenken fördern, das ich unter Akteuren der Kulturwirtschaft ohnehin als schwierig empfinde. Diese Bodenständigkeit, die Offenheit für neue und innovative Ideen, das Miteinander aller Netzwerkmitglieder und das von Dieter beschriebene häufig uneigennützige Unterstützen von den vielen Mitmachern hat mich fasziniert. Ich finde es außerdem wichtig, dass junge Musiker eine Stimme bekommen und Dieter und seinem Team sowie Partnern ist es in der Vergangenheit gelungen, das Gros junger Musikbegeisterter zu erreichen und ihnen ein Gesicht durch Auftritte, Kommunikationsplattformen und auch in der Politik zu geben – ich freue mich darauf, diese Vision weiterzudenken.“

Hintergrund – Regionale Idee setzt sich bundesweit durch

Das vor 24 Jahren ins Leben gerufene Förderprojekt für lokale Musiktalente, das sich mittlerweile zu einer der größten populärmusikalischen Plattformen in Deutschland sowie in angrenzenden europäischen Ländern entwickelt hat, bietet jungen Bands und Solointerpreten Auftrittsmöglichkeiten und knüpft Kontakte zwischen Veranstaltern, Bookern, Coaches, Wettbewerben, Journalisten, Studios, Clubs, Förderern und Sponsoren, Prominenten und weniger Prominenten und macht diese für die Talente nutzbar.

Auftrittsmöglichkeiten für junge Musiker_innen zu schaffen, war auch die Ausgangsidee, als sich kurz nach dem Mauerfall (1990) Musikinitiativen und Veranstalter aus Ost und West (Wendland/Altmark – Niedersachsen/Sachsen-Anhalt) unter dem Label local heroes zusammenschlossen und einen jährlich stattfindenden Förderwettbewerb anschoben. Regional angedacht entwickelte sich das Projekt innerhalb weniger Jahre zu einer bundesweiten Förderplattform für ambitionierte junge Talente. Regionale Musikinitiativen, Jugendclubs und Vereine in ganz Deutschland bilden heute die Basis des innovativen Netzwerkes. Unter vielfältigen Weiterbildungsmaßnahmen, die von der instrumentalen Bildung bis hin zur Erarbeitung von Vermarktungsstrategien reicht, ist so eine Plattform entstanden, auf der sich junge Talente ausprobieren und professionalisieren können.

Weit über 100 regionale Musikinitiativen und Veranstalter richten jährlich allein in Deutschland etwa 150 Wettbewerbsveranstaltungen aus, an denen ca. 1.400 Newcomerbands und Solointerpreten teilnehmen. Erreicht werden damit jährlich an die 90.000 Fans, die größtenteils mit Fanbussen ihre Favoriten begleiten. Den Talent-Scouts der Musikbranche bietet local heroes einen Überblick über die Newcomerszene. 2014 nahmen beispielsweise Chimperator und Undercover (in Deutschland führende Vermarktungs- und Bookingagenturen) unmittelbar nach dem local heroes-Bundesfinale die Bands Konvoy (Mannheim) und Berlin Syndrome (Magdeburg) unter Vertrag, 2013 wurden die Jurysieger Schmutzki (Four Music) und 2012 Heisskalt (Chimperator) entdeckt. Die ersten Bands, die von der local heroes-Plattform profitieren konnten, waren Tokio Hotel, auf die bei einer der Vorrunden der Produzent Peter Hoffmann aufmerksam wurde, und Madsen, die den Contest gewannen und schließlich die Patenschaft übernahmen.

Projektauszeichnungen

Das Projekt local heroes wurde aufgrund seiner integrativen Arbeit mit Jugendlichen aus beiden ehemaligen deutschen Gebieten mit dem „Einheitspreis“ von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde es neben Stefan Raab für den LEA (Live Entertainment Award) in der Kategorie „Nachwuchsförderung des Jahres“ nominiert und wegen seiner innovativen Nachwuchsarbeit auf die Weltausstellung EXPO eingeladen. 2007 wurde local heroes Namensgeber eines Nahverkehrszugs der Deutschen Bahn.

Local heroes steht in Deutschland unter der Schirmherrschaft des Kultusministers des Landes Sachsen-Anhalt und wird prominent unterstützt von der Band Silly und dem Briten Adam Perry, dem Schlagzeuger der weltweit erfolgreichen Band The Bloodhound Gang.