local heroes Bayern & Machete Dance Club: „Wir sind eine Maschine!“

„Es wird interessant sein zu sehen, wie nah Jury und Publikum mit Ihren Bewertungen auseinander oder zusammen liegen“, sagen Machete Dance Club. (Foto: Viktor Schanz)


Machete Dance Club – das sind die Vierten im Bunde des diesjährigen local heroes Bayern-Landesfinale. Am 14. Juni geht es auch für sie auf die Zeltbühne des „ab geht die Lutzi“-Festivals. Zu Deutschlands renommiertem Non-Profit-Nachwuchswettbewerb kamen sie eher zufällig. Doch das muss nichts heißen, wie sie schon vor dem großen Tag verraten.

„Wir erinnern uns besonders gerne daran, wie alles vor nicht einmal einem Jahr im Studio unseres Gitarristen und Produzenten Leo begann. Leo wollte eigentlich nur für Freunde einen Song recorden. Das Ding hat dann aber so viel Spaß gemacht und so viel Potential versprochen, dass er gleich noch Tobi (Drums) und David (Bass), mit welchen er zuvor schon in Bands gespielt hatte, Hals über Kopf mit ins Boot warf“, erzählen Machete Dance Club. Das letzte Highlight in ihrer bisherigen Bandgeschichte darf das natürlich nicht gewesen sein. Und es sieht ganz danach aus, als ob sich bereits in naher Zukunft weitere, schöne Erinnerungen dazu gesellen. Dass es aber tatsächlich so kam und sie nun Teil von local heroes Bayern geworden sind, verdanken sie offenbar einen gut eingestellten Algorithmus. Nicht anders ist ihre Antwort darauf zu erklären, wie sie eigentlich auf diesen besonderen Nachwuchswettbewerb aufmerksam geworden sind. „Das muss irgendwie beim Timeline checken passiert sein“ geben sie nämlich unumwunden zu. „Tobi hatte schon 2005 mit seiner ersten Band Prison Mind beim Rockbuster Contest in Rheinland-Pfalz mitgemacht (3. Platz). Daher hatten wir schon gute Erfahrungen gemacht. (Rockbuster-Gewinner spielen ebenfalls auf dem Bundesfinale).“

Dass sie es bei local heroes Bayern versuchen wollen, war für sie jedenfalls klar. Dass hier „eine Jury vom Fach für das Ergebnis verantwortlich ist“ habe ebenso eine Rolle gespielt wie das Fehlen von Methoden anderer Wettbewerbe, die teure Tickets verkauften, Teilnahmegebühren oder ähnliches verlangten. „Von derlei Ausbeutung, welche als fadenscheinige Unterstützung junger Nachwuchsbands getarnt auftritt, halten wir nichts. local heroes ist da eine frischende Abwechslung mit der vorrangigen Juryentscheidung“, sagen sie entschlossen. Was jedoch einen echten „local hero“ auszeichne, darüber hätten sie sich noch keine Gedanken gemacht. Vielleicht nur so viel: „Ein local hero sollte auf den Bühnen vor Ort Fuß gefasst haben und vielleicht mehr Leute ziehen als nur seine Omma und seine Freundin.“

Die perfekte Vorbereitung: Support-Tour für Dog Eat Dog

Sie selbst fühlen sich für das anstehende Landesfinale gut gerüstet. „Unsere Support-Tour für Dog Eat Dog war da eine gute Vorbereitung, so dass wir an unserer Performance sowie den sich dann herauskristallisierenden Schwachstellen feilen konnten.“ Worauf Jury und Publikum, die beide an der finalen Entscheidung beteiligt sind, achten sollten, davon haben sie allerdings keine klare Vorstellung. Ihr Anspruch klingt aber durchaus überzeugend, wenn sie sagen: „Wir werden einfach unser Bestes geben und versuchen unsere Freude auf alle Zuhörer zu übertragen.“ Wenn sie mit ihrem Auftritt zufrieden seien, dann sei schon mal viel gewonnen.


„Ein local hero sollte auf den Bühnen vor Ort Fuß gefasst haben und vielleicht mehr Leute ziehen als nur seine Omma und seine Freundin“, sagen Machete Dance Club. (Foto: Viktor Schanz)

„Es geht hier um Musik als schöpferischen Prozess“

Empfehlen möchten sie sich im Vorfeld dennoch – auch für das große local heroes-Bundesfinale im kommenden November: „Wenn das Verhältnis Schweiß und Frustrationstoleranz stimmt, dann sind Machete Dance Club eine Maschine, welche gezeigt hat, dass sie in sehr kurzer Zeit sehr viel erreichen kann. Diese Hingabe aller vier Bandmitglieder sowie deren frischer musikalischer Output sollten Argumente genug sein.“ Klar hätten sie sich die anderen drei Bands im Landesfinale „zu Gemüte geführt“. Konkurrenzdenken sei jedoch bei keinem von ihnen aufgetreten. „Es geht hier um Musik als schöpferischen Prozess in welchem wir uns selbstverwirklichen wollen und nicht um Konjunktursteigerung einer Ware namens Machete Dance Club.“ Entsprechend klingen auch ihre weiteren Zukunftspläne. „Nichts muss, alles kann. Dementsprechend werden wir weiterhin 120 Prozent geben, um so weit zu kommen wie es unsere Kapazitäten hergeben.“ Das Zeug dazu hätten sie. „Uns zeichnet aus, dass wir einen unbedingten Willen an den Tag legen, um so weit, wie es eben unsere Kapazitäten und Frustrationstoleranzen zulassen, zu kommen - Und das mit einem frischen Sound.“

Text: Nicole Oppelt

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