„Mir macht es irre Spaß, wenn ich merke, dass junge Musiker Lust haben, sich zu verbessern."

David Pfeffer gehört zu den Größen im Musikbusiness, der alle Seiten der Medaille bereits kennengelernt hat. 2011 nimmt er an dem Casting-Format „X-Factor“ teil und gewinnt Ende desselben Jahres den Wettbewerb. Single- und Albumveröffentlichungen folgen, bis er sich entscheidet, dem Major Label den Rücken zu kehren. Als Selbstvermarkter ist er aktuell so erfolgreich, wie kaum ein Zweiter.


Zwei Crowdfunding-Aktionen konnte er in Rekordzeiten beenden, um neue Studioproduktionen zu realisieren. Heute coacht er junge Talente und gibt sein Wissen an die Newcomer weiter. In der Feuerwache in Magdeburg unterstützte David Pfeffer zusammen mit Elvis Schulze und Julia Wartmann am Wochenende vom 19.-20. September Bands aus Sachsen-Anhalt im Rahmen vom „local heroes-Landesfinale Sachsen-Anhalt“.

Insgesamt sieben Bands aus dem Großraum Magdeburg konnten zwei Tage lang im Rahmen von „local heroes“ an einem professionellen Bandcoaching teilnehmen. Ihnen wurden damit nicht nur die Türen zu einem Auftritt vor großem Publikum und in professioneller Atmosphäre geöffnet, sondern sie erhielten die einmalige Chance mit Branchenexperten über ihre Potenziale und Perspektiven, Kommunikationsstärken und Bühnensounds zu sprechen. „Das Coaching hat uns enorm gut gefallen. Vor allem David zu treffen und mit ihm über das Musikbusiness zu sprechen, war geil. Er weiß echt viel und konnte uns viele Tipps geben“, ist die einhellige Meinung der Teilnehmenden.

Auch für den prominenten Musiker erscheint die Zeit in Magdeburg positiv im Gedächtnis zu bleiben: „Die Arbeit mit jungen Bands ist für mich als Musiker extrem bereichernd. Viele Stationen bin ich selbst schon durchlaufen und ich kenne die Wünsche und Erwartungen an professionelle Musik. Die Musiker hier sind sehr motiviert, das ist viel wert und bereitet mir extrem viel Freude“, fasst der Coach zusammen. Er hätte in der Anfangszeit seiner Band kein Coaching erhalten. Mit dem Einzug in die Professionalisierung durch „X-Factor“ wurde ihm die Bedeutung solcher Räume jedoch schnell klar. Besonders wichtig sei ihm zum Beispiel die Zeit vor dem Auftritt, die er auch am Samstag in der Feuerwache besonders mit den Musikern fokussierte: „Ich denke, dass jeder Musiker unterschiedlich gepolt ist. Der eine braucht eher Spaß und Adrenalin und der andere braucht eher die Ruhe. Ich versuche vor einem Auftritt zu entspannen, um konzentriert zu bleiben, und mache Atemübungen.“ Auch nach mehreren hundert Konzerten hätte sich an diesem Ritual nichts verändert – lediglich die Form der Aufregung sei eine andere geworden.

Von den Talenten, die er bei local heroes trifft, ist David Pfeffer besonders angetan: „Ich war 2013 das erste Mal bei local heroes dabei und ich war extrem überrascht von der Qualität und der Musikalität junger Bands. Hier sind sehr viele junge Leute, die das Potential und die Lust haben, mitzumachen. Es macht irre Spaß, wenn man merkt, dass Leute Lust haben sich zu verbessern und vor allem Lust an Musik und am Musizieren haben und gern auf der Bühne stehen. Und ich darf als Coach live dabei sein, das freut mich sehr.“

Neben dem Workshop zur Auftrittsvorbereitung lag der Fokus am Samstag auf dem Bühnensound. Elvis Schulze, selbst ausgebildeter Tontechniker und Musiker, beschrieb u.a. die unterschiedlichen Auswirkungen von Mikrofonierung und der Bedeutung sogenannter Technical Rider. Am Sonntag wurden die Auftritte am Abend zuvor aufgewertet sowie Interviewtrainings für verschiedenste Medien skizziert, die local heroes-Projektleiterin und Musik- und Medienmanagerin Julia Wartmann mit den Musikern durchführte. Eine Fortsetzung und Erweiterung solcher Coachings schließt sie nicht aus: „Ich würde mir wünschen, dass sich local heroes zu einer Plattform entwickelt, die die Musiker nicht nur mit Auftritten und Kontakten unterstützt, sondern ganz gezielt auch den Coaching-Bereich ausbaut. Wir erreichen damit eine große Nachhaltigkeit und die Bands sind sehr dankbar. Für viele von ihnen ist so eine Erfahrung finanziell sonst auch nicht tragbar. Durch mitunter solche Projekte können wir Kindern und Jugendlichen auf lange Sicht den Spaß an der Musik zu vermitteln und ihnen an den entscheidenden Stellschrauben unter die Arme greifen.“

Das Coaching wurde initiiert von Philipp Kasch und ermöglicht durch das Programm „DurchStarten“ der Freiwilligenagentur Magdeburg und der Stadtsparkasse Magdeburg sowie die Hans-Thomann-Stiftung. Vielen Dank für diese großzügigen Unterstützungen!

Bilder: Malte Schmidt

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