Phaenotypen laden zur Record-Release-Party

Am Sonnabend, 12. September, stellen die Phaenotypen ihre Debüt-Werk mit einer Record-Release-Party im Bremer Club Tower am Hauptbahnhof vor. Mit von der Partie sind die beiden befreundeten Bands Upper Mission und Nordic Ashtrays.


Vier Songs, 18 Minuten und eine erste CD – das ist das Ergebnis von vielen Monaten Aufnehmen, Editieren, Mischen und Mastern. Ein „hartes Stück Arbeit“ sei das gewesen, sagt Julian Claus, Sänger und Gitarrist der Phaenotypen, der jetzt die erste CD seiner Band in Händen hält.

„Bleibt doch mal locker“, singt die Band in ihrem Song „Locker bleiben“, der schon lange vor der Veröffentlichung so etwas wie ihr heimlicher Hit geworden ist. Aber hinter dem, was so locker klingt mit seinen entspannten Reggae-Grooves, steckte viel Konzentration, Ausdauer und nicht zuletzt auch eine ganze Menge Geld.

Die konnte das Quartett, zu dem außerdem Lukas Kuhn (Schlagzeug), Felix Stärz (Bass und Gesang) und Joel Warnken (Synthesizer) gehören, vor allem deswegen aufbringen, weil sie bereits eine ganze Menge Erfolge eingeheimst haben. Ihr Durchmarsch bis ins Bundesfinale von Local Heroes  im Vorjahr hat ihnen unter anderen auch Gutscheine für Studiozeit eingebracht, die die Band jetzt gebündelt für ihre erste EP eingelöst hat. Und dennoch musste sie aus eigener Tasche dazuzahlen.

Drei Wochenenden gingen allein fürs Aufnehmen drauf, die späteren Auswahl- und Feinarbeiten dauerten noch weitaus länger. Hinzu kam, dass das Studio bei Ganderkesee lag, die Worpsweder also auch viele Kilometer zurückzulegen mussten und nicht eine längere Strecke am Stück arbeiten konnten, sondern immer wieder mit Unterbrechungen. Auf der anderen Seite habe das geholfen, zwischendurch den Kopf auch wieder frei zu bekommen, sagt Drummer Lukas.

Nichts mit „Locker bleiben“

Ein wichtiger Lerneffekt für die jungen Musiker, die sich für ihre nächsten Aufnahmen vorgenommen haben, besser vorbereitet ins Studio zu gehen, um weniger Zeit mit Ideen, die dann doch wieder verworfen werden, zu verbringen. Genauso spannend sei es gewesen, die Unterschiede zwischen Konzerten und Studio zu erfahren. Während die Stücke auf der Bühne immer ein bisschen schneller gespielt werden, hat sich die Band ihren eigenen Ratschlag („Schalt doch mal einen Gang zurück“) zu Herzen genommen und das Augenmerk mehr auf Details gelenkt, die live so nicht zu realisieren sind.

Auf der anderen Seite galt es, den richtigen Zeitpunkt zu finden, an dem man einen Schlussstrich zieht, so Julian. „Man findet immer noch Kleinigkeiten, die nicht perfekt sind, aber man kann sich nicht ewig verzetteln.“

Mit „Schlaflos“ endet die CD zudem mit einem Stück, das sie selten bei Konzerten spielen, weil es sehr ruhig ist und ein bisschen Schwung aus der Party nehmen würde. Im Studio hat es durchaus Pop-Appeal. Die Grasbergerin Lotta Lindner, die in dem Song eine eigene Strophe singt, ist zudem als musikalischer Gast zu hören. Mit „Fitnesswahn“ gibt es ein weiteres Uptempo-Stück, sozusagen im Laufband-Tempo, das bei Auftritten bestens funktioniert, dem aber auch der Feinschliff der professionellen Produktion noch einige neue Akzente entlockt.

Mit „Anders orientiert“ steht gleich am Anfang ein weiteres Highlight der bisherigen Auftritte. Mit orientalisch angehauchten Akustik-Gitarren beginnt das Mini-Album, elektronische Sounds kommen dazu, und zwischendurch kippt der Song auch schon mal für einige Takte in einen Walzer-Rhythmus. So haben die vier Jungs ihre zahlreiche Facetten in vier Songs gut konzentriert und hoffen, dass die ebenso professionell verpackte CD ihnen als Türöffner dienen kann. Denn Aufnahmen, mit denen man sich beispielsweise bei Konzertveranstaltern bewerben kann, fehlten ihnen bislang. Vieles lief über Mundpropaganda, nach Auftritten meldeten sich Interessierte, die weitere Shows organisierten.

Das nächste Konzert aber steht bereits fest: Am Sonnabend, 12. September, stellen die Phaenotypen ihre unbetiteltes Debüt-Werk mit einer Record-Release-Party im Bremer Club Tower am Hauptbahnhof vor. Mit von der Partie sollen die beiden befreundeten Bands Upper Mission und Nordic Ashtrays sein, auch Lotta Lindner wird ihren Part live spielen.

Das Album ist allerdings schon zuvor erhältlich, einen speziellen Shop gibt es dafür aber nicht. Eine E-Mail über das Kontaktformular auf der Bandhomepage www.phaenotypen.com reicht aus. Fünf Euro kostet die CD, im Paket mit einer Eintrittskarte für die Record-Release-Party zehn Euro. Ansonsten werden für den Eintritt sechs Euro im Vorverkauf oder acht an der Abendkasse fällig.

Von Lars Fischer

Quelle: http://www.weser-kurier.de/region/wuemme-zeitung_artikel,-Vier-Jungs-vier-Songs-eine-CD-_arid,1186799.html