Die Stiftung Bauhaus Dessau, das Kurt Weill Fest in Dessau, das Newcomernetzwerk „local heroes“ (Aktion Musik / local heroes e.V.) und die local heroes Stiftung schreiben zum dritten Mal ein gemeinsames Residenz-Programm für insgesamt zwei Nachwuchs-Projekte der populären Musik aus. Mit dem Residenz-Programm ermöglichen es die Partnerinnen und Partner Talenten aller Sparten der populären Musik (Solist*innen und DJs, Duos oder Trios), vom 03. Februar bis 17. März 2025 im Meisterhaus Schlemmer in Dessau zu wohnen und zu arbeiten. Darüber hinaus stehen den Residenz-Künstler*innen mehrere Mentorings sowie eine finanzielle Vergütung für den Aufenthalt in Dessau zu. Interessierte Musiker*innen aus ganz Deutschland können sich ab sofort und bis einschließlich 31. Juli 2024 bewerben.

Highlight der Residenz ist ein öffentliches Konzert am 15. März 2025 im Meisterhaus Moholy-Nagy, in dem die während des Aufenthaltes in Dessau entstandenen Werke präsentiert werden sollen. Diese sollen sich künstlerisch mit dem Leitthema des Kurt Weill Festes 2025 „Farben des Lebens“ und der Idee und Thematik „Bauhaus“ popmusikalisch auseinandersetzen.

Arbeits-und Lebensort während der Residenz: Das Meisterhaus Schlemmer in Dessau (©Stiftung Bauhaus Dessau / Foto: Tenschert, Yvonne, 2011)

Zudem erhalten die Residenz-Künstler*innen während ihres Aufenthaltes im Meisterhaus individuelle Coachings zum Thema „Musik und Sprache“ mit Schauspielerin (u.a. RTL, ARD, Netflix, Sky) Prof. Lea Marlen Woitack. Hierbei zählen Einsatz der Stimme und Haltung ebenso zu den Inhalten wie auch Moderation und Storytelling auf der Bühne.

Weiterhin können die Residenz-Künstler*innen Veranstaltungen des Kurt Weill Festes 2025 besuchen und erhalten kostenfreie Eintrittein die Bauhausbauten.

Im vergangenen Jahr residierten die Musikerinnen listentojules und Lucca in Dessau.

Dieses bundesweit einzigartige Residenz-Programm wirkt weit über die Landesgrenzen Sachsen-Anhalts hinaus:

„In den vergangenen zwei Jahren haben wir fantastische Musikerinnen und Musiker in Dessau begrüßen dürfen, die sich in den Meisterhäusern kreativ entfalten konnten. Sie haben dort nicht nur Freundinnen und Freunde gefunden, sondern auch einen neuen Zugang zu Musik. Umso mehr freuen wir uns, dass wir das Residenzprogramm auf Wunsch der Alumni nun auf sechs Wochen verlängern werden. Das bedeutet noch mehr Zeit und noch mehr Raum.“ (Julia Wartmann, Geschäftsführerin des Non-Profit-Newcomernetzwerks local heroes)

Diesen Eindruck bestätigt Katharina Markworth (Geschäftsführerin Kurt Weill Fest Dessau GmbH) und ergänzt:

„Die großen Künstler*innen von heute waren einst das, was wir heute „Newcomer“ nennen und etablierten sich dank harter Arbeit, kreativer Schaffenskraft und nicht zuletzt durch Auftritte vor unterschiedlichstem Publikum an verschiedensten Orten. Doch diese Bühne muss geboten werden! Deshalb sollen auch im kommenden Jahr die jungen Künstler*innen wieder die Chance bekommen, ihr Können darzubieten und sich auszuprobieren. Schließlich steht Kurt Weill, wie kaum ein anderer Komponist, auch für das Ausprobieren, die Lust an Neuem und die Freude an Weiterentwicklung.“ 

Nicht zuletzt erhält die hochwertige Kooperation durch die Stiftung Bauhaus Dessau seinen Namen:

„Das einzigartige Meisterhaus-Ensemble in Dessau avancierte in den 1920er Jahren zum Inbegriff der Künstler*innen-Kolonie des 20. Jahrhunderts und war neben Wohnort immer auch künstlerische Produktionsstätte. Bei der Bauhaus-Residenz sollen die Meisterhäuser nicht nur als Erinnerungsort für Vergangenes stehen, sondern dienen auch als ein lebendiger Ausgangspunkt für zeitgenössische, künstlerische Auseinandersetzungen mit Bezügen zum Bauhaus, zu Kurt Weill und nicht zuletzt zum Ort Dessau. Die Bauhaus-Residenz bietet somit zum einen die besondere Gelegenheit in eines der Meisterhäuser sechs Wochen zu leben und zum anderen, im Geiste der ehemaligen Meister und Bauhäusler*innen, sich in dieser Zeit konzentriert dem eigenen künstlerischen Werk zu widmen und dies weiterzuentwickeln.“ (TuanDo Duc, Leiter des Residenzprogramms der Stiftung Bauhaus Dessau)

Teilnahmevoraussetzungen und Bewerbungsschluss

Bewerben können sich Solist*innen, Duos und Trios mit einem Repertoire an eigenen Songs (keine Coverversionen) und einen Wohnsitz in Deutschland haben. Zugelassen sind alle Pop- und Jazzmusikstile, inklusive Rock, HipHop, Country, Singer-Songwriter, Reggae und sämtlichen Spielformen der elektronischen Musik. Es gibt keinerlei Einschränkungen hinsichtlich des Alters oder der Vorbildung der Musiker*innen. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Künstler*innen mit menschenverachtenden Texten oder Symbolen.

Die Bewerbungsfrist für die Bauhaus-Residenz 2025 endet am 31. Juli 2024 um 23:59.

Je Projekt wird eine Pauschale in Höhe von 1.500 Euro brutto gezahlt. Zusätzlich werden die Reisekosten übernommen. Es fallen keine Übernachtungskosten für das Meisterhaus Schlemmer an.

Bewerbungsverfahren

Die Bewerbung erfolgt per E-Mail mit dem Stichwort „Bauhaus-Residenz 2025“ an bewerbung@local-heroes.de. Die E-Mail sollte folgende Infos beinhalten:

  • Link zum vollständigen Künstler*innen-Profil auf bands.local-heroes.de, das zuvor kostenlos angelegt werden muss
  • Das Künstler*innen-Profil sollte eine künstlerische Biografie und repräsentative Hörbeispiele enthalten.
  • Darüber hinaus ist der Bewerbung eine Motivationsbeschreibung hinzuzufügen, sich mit dem Thema „Farben des Lebens“ popmusikalisch auseinanderzusetzen. Die Motivation kann nach eigenem Ermessen schriftlich, als Video, als Song oder als Sprachnachricht eingereicht werden.

Die Kooperationspartner*innen und Coaches sichten Anfang August alle Bewerbungen. Mitte August werden die zwei Acts informiert, die an der Bauhaus-Residenz 2025 teilnehmen dürfen.

Kurzer Hinweis zum Leitthema des Kurt Weill Festes 2025:

In seiner 33. Auflage wird sich das Kurt Weill Fest vom 28.02. – 16.03.2025 den „Farben des Lebens“ widmen.

Die Schönheit der Welt liegt in ihrer Vielfalt – Mahatma Gandhi

Es gibt immer wieder Menschen, die versuchen, die Welt in Schwarz, Weiß und Grau zu unterteilen. Doch sie hat so viel mehr Farben zu bieten. Das Motiv der „Farben“ steht symbolisch für die Vielzahl musikalischer und kultureller Strömungen, sowie für Perspektiven, Traditionen, Religionen und Hintergründe, die den immateriellen Reichtum dieser Welt ausmachen. Diese Vielfalt wusste schon Kurt Weill zu schätzen und zu schützen, indem er seine Kompositionen stets mit Einflüssen aus verschiedensten Kultur- und Musikrichtungen bereicherte.

Er verstand und lebte diese Vielfalt, da auch er selbst und seine Identität ein Zusammenspiel diverser Einflüsse war – angefangen bei seiner jüdischen Herkunft über seine politischen Überzeugungen bis hin zu seinen künstlerischen Ansätzen. Dieses Verständnis und diese Offenheit Kurt Weills sollen uns Beispiel und Vorbild sein, wenn in diesem Jahr genre- und spartenübergreifende Veranstaltungen das Programm des Kurt Weill Festes füllen. In einer Welt, die sich zunehmend spaltet und entzweit, soll ein Schmelztiegel geschaffen werden, der verschiedene Richtungen, Strömungen, Stile und Lebenswelten zusammenbringt und zeigt, dass im Zusammenspiel die Kraft und Inspiration für Wachstum und Weiterentwicklung steckt. Dabei soll vor allem auch die jüdische Musik eine entscheidende Rolle spielen und als Nährboden für spannende Mischungen und „Farbkompositionen“ dienen.