Campaign like Clockwork gewinnt Hessen-Finale
"Ist das zu fassen? WIR HABEN DAS DING GEWONNEN! Fääääääätt!!!" "Tausend Dank für die Wahnsinnsshow! Danke auch an Skabrot, Neuphoria, Arkansas, Sideeffect, Jake Bedlam und Domi bade! Und danke an alle die auf, neben und vor der Bühne geholfen haben."
Friedberg (cor). Die Jury hatte es diesmal wahrlich nicht einfach. Gleich sechs hervorragende Bands traten am Freitagabend im JUNITY beim Finale der Local Heroes Hessen an.
In mehreren Vorrunden hatten sich die Bands aus Marburg, Hünfeld oder Frankfurt qualifiziert. Jeder von ihnen wollte natürlich eines, Jury und Publikum überzeugen und das Ticket nach Salzwedel zu lösen. Hier findet am 8. November 2014 das bundesweite Local-Heroes-Finale statt.
Nachdem es in Hessen die letzten Jahre etwas ruhiger um die »Local Heroes« geworden war, ging es nach drei Jahren Abstinenz nun in den letzten Wochen richtig rund. Die Initiative für eine landesweite Vernetzung des Wettbewerbs übernahm der Jugendbeirat der Stadt Bad Nauheim und der Stadtjugendring Friedberg in Kooperation mit der Alten Feuerwache Bad Nauheim und dem JUNITY Friedberg.
Am Ende konnte nur eine Band gewinnen, und die hat den Sieg nach Meinung vieler auch verdient.
Die fünf Jungs von Campaign like Clockwork vertreten Hessen nicht nur beim Bundesfinale, sondern werden auch beim Soundgarden-Festival Anfang September mit von der Partie sein.
»Ist das zu fassen? Wir haben das Ding gewonnen«, freuten sich Bandleader Rafael Cano und seine vier Kollegen Henk, Martin, Paul und Alex aus Gießen. »Auf uns wartet am 8. November das Local-Heroes-Bundesfinale und als Sahne auf dem Keks der heiß ersehnte Slot auf dem Soundgarden Festival«. Die Fünf eroberten mit ihrer unberechenbaren, tanzbaren und druckvollen Mischung aus Indie, Pop und Post-Rock die Bühne. Nicht zuletzt heimste gerade Frontmann Rafael gleich mit dem
ersten Song die Sympathien der jungen Damen in der ersten Reihe ein. Schnell wurde dem Publikum klar: Die Bandmitglieder sind bestens aufeinander eingespielt. Mit seiner ausdrucksstarken Stimme setzte Sänger Rafael Energie und Gefühl gleichermaßen frei.
Leidenschaftlich: Sideeffect
Sich gegen eine starke Konkurrenz durchzusetzen ist nie leicht. Diesmal hingegen lag die Messlatte mit Bands wie Arkansas, Jake Bedlam, Neuphoria, Sideeffect oder Skabrot extrem weit oben.
Deutschrock 2.0 gab es von der Frankfurter Band Neuphoria. Sideeffect aus Ober-Mockstadt mit seiner Frontfrau Sarah Maravolo aus Friedberg überzeugten mit Funk und viel Leidenschaft.
Skabrot aus Hünfeld hingegen heizten dem Publikum gleich zu Beginn mit sattem Bass, Gitarre und einer Bläsersektion ein. »Die Qualität heute ist der Hammer«, lobte auch Bernhard Lille (Tonstudio Lille, Rosbach) die hessischen Finalisten. Als Jurymitglied hatte Lille später mit Vertretern des JUNITY, der Alten Feuerwache, des Jugendbeirats Bad Nauheim und des Friedberger Stadtjugendrings
die schwierige Aufgabe, Sieger und Zweitplatzierte zu küren. Für den zweiten Platz gab es ein Wochenende im Tonstudio Lille. Das gewann schließlich die Band Arkansas, ebenfalls für manchen Gast ein Favorit. Schon während der »Halbzeit« kam Zuschauerin Lea Klein ins Schwanken. »Eigentlich tippe ich ja auf Arkansas, aber Campaign like Clockwork kommen auch sehr gut an«. Am Ende lag Lea mit beiden Vermutungen goldrichtig.
Reif für den »Big Bang«
»Mit Glück winkt auch dem Mittelfeld eine große Karriere«, wie Local-Heroes-Projektleiter
Dieter Herker weiß. So habe die allseits bekannte Band Tokio Hotel vor ihrer Karriere vergeblich versucht, das Finale der Local Heroes zu erreichen. »Bei einer der Vorrunden wurden sie trotzdem von einem Agenten entdeckt«. Heraus kam eine internationale Karriere. Ebenso nutzte die Band
Madsen schon die Local Heroes als Sprungbrett. Rund 1200 bis 1500 Bands bewerben sich jährlich für den Titel, durchlaufen Vor- und Länderrunden bei gut 120Veranstaltungen. »So kommen wir auf ca. 100.000 Besucher«, sagte Herker.
Vorrangiges Ziel des Wettbewerbs sei es, gute Auftrittsmöglichkeiten für Nachwuchsbands zu schaffen, die Bands in ihrer Heimatregion und darüber hinaus bekannt zu machen und zu fördern. Dazu werden auch Kontakte unter den Bands prima geknüpft, Freundschaften entstehen. »Ein Familienfest«, wie Dominik Bade (Domi bade!) feststellte. Dominik Bade spielte außer Konkurrenz während sich die Jury zur Beratung zurückzog.
Am Ende standen die Gießener als Sieger fest. Nicht das erste mal, dass die Jungs von Campaign like Clockwork beeindruckt haben. »Das perfekte Gesamtpaket, was die Songs angeht, und auch den Style. In meinen Augen eine Band die reif für den Big Bang ist. Weitermachen«, lobte schon Joko Winterscheidt nach einem Bandcontest.
Hessen drückt den Jungs in Salzwedel die Daumen.
Wir danken der Redaktion der „Wetterauer Zeitung“ für den Artikel.
Die Bilder sind von D. Herker
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