Faakmarwin überzeugten im Landesfinale Bremen
SECHS BANDS UND NUR EIN GEWINNER: HELDEN IM MOMENTS MUSIZIEREN UM DEN SIEG. Es gab enttäuschte Gesichter. Auch das war klar. Macht sich doch jeder, der ein Finale spielt, irgendwie Hoffnung. Ein Bericht von Pascal Faltermann von hb-people.de
SECHS BANDS UND NUR EIN GEWINNER: HELDEN IM MOMENTS MUSIZIEREN UM DEN SIEG
Bremen - Das sagt die Jury doch immer. Ja, ja, die Entscheidung war knapp. Richtig knapp. Alle Bands waren gut und die Jury wurde sich nicht einig. Und das Publikum erst: Ebenfalls fast alles knapp. Identisch viele Stimmen. Dennoch gab es einen Sieger. Die Herren von Faakmarwin gewinnen das Finale des Bremer Local Heroes. Sechs Bands wetteiferten um den Erfolg und ob ihr es glaubt oder nicht, der Vorsprung war wirklich hauchdünn.
Es gab enttäuschte Gesichter. Auch das war klar. Macht sich doch jeder, der ein Finale spielt, irgendwie Hoffnung. Aber mal von Vorne: Gills of the tench starteten in den Abend. Bombastischer Sound mit vielen Effekten. Verspielt, verfrickelt, krachig und laut. Wer vor den Boxen steht, wird in den Bann der Band gezogen. Doch es ist nicht mehr die geniale Performance, die sie in der Vorrunde ablieferten. Zu viele Effekte, zuviel Verzerren der Stimme, zuviel auf einmal.
Faakmarwin wirken nach Gills of the tench fast schon zu lieb und brav. Sie kommen erst gar nicht so richtig in Gang und nur schwer in die Gehörgänge der Besucher. Doch dann berappeln sie sich, überzeugen mit ihrer Spielfreude. Drehen das Ding rum. Das Gesamtpaket passt bei ihnen am besten. Abwechslungsreich, schwungvoll mit einem breiten Lachen im Gesicht. Mal Sprechgesang (verbesserungswürdig) mal Gesang (gut!) und ein kleines Intermezzo mit dem Saxophon zeigen das riesige Potenzial der Combo. Angeblich spielen sie erst seit fünf Monaten zusammen.
Hypertonus liefern einen großartigen Auftritt ab. Ihr Zusammenspiel ist genau und abgestimmt, technisch gehören sie an diesem Abend zu den Besten. Wesentlich besser als ihr Auftritt in der Runde der Zweitplatzierten. Auch das Publikum ist überzeugt, sie erhalten die zweitmeisten Stimmen. In der Jury fallen die drei sympathischen Herren aber ins Mittelfeld ab. Begründung: Trotz der gut arrangierten Stücke, der Dynamik und der Leidenschaft bleiben die Songs nicht haften. Es fehlt der treibende Beat oder die Unverwechselbarkeit. Aber das ist ja auch Jammern auf hohem Niveau.
The Eternal Spirit könnten auch aus irgendeiner Garage in England kommen und das nächste große Ding sein. Drei smarte Jungs, die sich anscheinend ihrer Wirkung bewusst sind, tänzlen modebewusst über die Bühne. Eingängige Songs, die zum Fußwippen einladen, aber auch Luft nach oben haben. Die Jungs machen ihren Weg, wenn sie denn zusammenbleiben und weiter Konzerte spielen.
Die Band mit den wohl stimmigsten Songs sind GreenCity. Sie wissen was sie wollen und präsentieren genau das. Keine andere Band hält an diesem Abend so gut den Takt. Nur will der Funke nicht so richtig über springen. Solide auf jeden Fall, aber mit zu wenig Begeisterung und Dynamik.
Den unterhaltsamsten Auftritt liefern D.I.P. ab. Großes Kino, was die drei Rapper mit den Vorjahresgewinnern als Hintergrund-Band abliefern. Dann kommen noch in der Bremer Szene sehr bekannte Bläser hinzu (hat hier jemand was von Mad Monks gesagt?) und die Party ist im vollen Gange. Nur: Sind die Texte vielleicht zu sexistisch? Alles nur Ironie? Zu einfach oder muss das so? Die Band macht Spaß. Als special Guest spielen Nordic Ashtrays eine halbe Stunde. Dann das Urteil.
Besten Dank für den Artikel an Pascal Faltermann
Quelle: http://www.hb-people.de/news/musik/faakmawin-gewinnen-bremer-local-heroes
Fotogalerie: www.facebook.com/media/set/?set=a.581803605214563.1073741857.149302615131333&type=1