„Joanne by the Chapel“ geht 2022 als Bundesfinalisten für Niedersachsen ins Rennen um Deutschlands größten Non Profit-Newcomer-Musikpreis. Die Umsetzung des local heroes-Bundesfinales 2022 knüpft an das erfolgreiche Konzept der vergangenen zwei Jahre an. Statt des gewohnten Live-Events im Kulturhaus Salzwedel (Sachsen-Anhalt), wurde mit den Bundesfinalist:innen Anfang September eine aufwendige Bundesfinal-Doku auf Schloss Hundisburg bei Magdeburg produziert. Diese wird am 11. Dezember, ab 18 Uhr, in Musikclubs, soziokulturellen Zentren und weiteren Einrichtungen der Kulturszene in den Heimatstädten der Finalist:innen ausgestrahlt. „Joanne by the Chapel“ lädt ihre Fans hierzu ins Spätcafé im Glockenhof in Lüneburg ein.
Persönlich, zerbrechlich, authentisch
Mit dabei war auch „Joanne by the Chapel“ aus Lüneburg, die mit Folk und Pop das Wochenende auf Schloss Hundisburg bereicherte. Die junge Frau, die alle Anwesenden mit ihrer zarten Stimme und ihrer Gitarre zu begeistern vermochte, macht bereits seit vielen Jahren – mit kleinen Pausen – Musik. Doch erst seit 2019 ist Johanna Meyer zur Capellen unter diesem Künstlernamen unterwegs. Schon vor mehr als zwölf Jahren habe sie angefangen, mit dem irischen Musiker Kieran Goss Songs zu schreiben. Daher habe sie ihren Folk-Einfluss. „Dann hat sich nach und nach mein Stil zu einer Mischung aus Folk und Pop entwickelt“, erinnert sie sich zurück
„Joanne by the Chapel“ ist erfahren, kann sogar schon eine goldene Platte als Co-Writerin eines Songs auf einem Annett Louisan-Album ihr Eigen nennen. Doch nach wie vor sei es ihre „größte Herausforderung“, sich in dem „Kosmos der nicht einfachen Musikbranche“ auf das zu konzentrieren, was ihr Spaß mache, ohne sich selbst viel Druck zu machen. „Ich mache Musik, weil ich dadurch einige Dinge in meinem Leben anders ausdrücken und verarbeiten kann. Dabei zu schauen, wie viel ich von mir preisgeben möchte, ist ganz schön tricky“, gesteht sie insbesondere mit Blick auf Social Media. „Menschlich gesehen möchte ich daran arbeiten, auf mein Bauchgefühl zu hören und mich weniger von zu vielen Stimmen im Außen beeinflussen zu lassen.“
„Joanne by the Chapel“ setzt sich wohltuend von der überdrehten Branche und dieser aufgeregten Zeit ab. „Mein Stil ist sehr intim, persönlich, zerbrechlich, authentisch, ich verwende bei meiner EP akustische und elektronische Sounds und bin experimentierfreudig. Ich finde es schwierig, ein Genre für mich zu nennen, da ich mich immer weiterentwickle“, versucht sie ihre Kunst in wenigen Worten zu beschreiben. „Ich schreibe über meine Erfahrungen, sei es in der Liebe, das Erwachsenwerden, Erkenntnisse, Dinge, die mich glücklich, aber auch traurig oder stärker machen. All das verarbeite ich in Texten und Melodien.“ Auch darüber hinaus geht die junge Frau intuitiv vor. Für sie sei ein gutes Bauchgefühl essenziell, zum Beispiel bei der Auswahl der Menschen, mit denen sie zusammenarbeite oder den Sounds bei der Produktion.
Es geht nicht um Perfektion
„Für mich ist wichtig, dass ich emotional berührt werde und die Musik authentisch ist, originell und keine Kopie“, sagt sie entschlossen. Diesen Maßstab würde sie auch selbst ansetzen, wenn sie in der Position der local heroes-Juror:innen wäre. „Texte und Musik müssen stimmig sein, ob es nun ein Fantasietext, Poesie oder eine Geschichte ist. Das Zusammenspiel sollte stimmig sein, dabei kann auch mal ein Ton daneben sein.“ Perfektion sei für sie nicht das ausschlaggebende Kriterium. Gute Musiker:innen mit guten handwerklichen Skills gebe es wie Sand am Meer.
Am 11. Dezember ist Bundesfinal-Tag
Was „Joanne by the Chapel“ bei local heroes erlebt hat, erfahren ihre Fans im Rahmen der Ausstrahlung der Bundesfinal-Doku am 11. Dezember, um 18 Uhr, im Lüneburger Spätcafé im Glockenhof. Die Sieger:innen werden im Anschluss an die Ausstrahlung medienwirksam verkündet. Sie erwarten Preise in Höhe von rund 10.000 Euro. Daneben wird der „Beste Newcomeract Deutschlands 2022“ unter dem Titel „Pop im Bauhaus“ am 3. März 2023 ein Preisträgerkonzert im Rahmen des renommierten Kurt Weill Festes 2023 absolvieren. Alle, die nicht bei der Bundesfinal-Ausstrahlung in den Musik-Einrichtungen dabei sein können, haben im Anschluss an die Sieger:innen-Bekanntgabe die Möglichkeit, die Show auf YouTube und auf mehreren Offenen Kanälen im deutschen Fernsehen anzusehen.
Und wie geht es für „Joanne by the Chapel“ weiter? Ende des Jahres soll ihre erste EP erscheinen. Daneben möchte sie das Video drehen, das sie als Preis für ihren Sieg beim Landesfinale von der LAG Rock Niedersachsen bekommen hat. „Ich glaube, dass dranbleiben, Disziplin und ein langer Atem wichtig sind. Daran arbeite ich“, gibt sie sich zuversichtlich. Doch sie hegt auch einen Wunsch, den sie sicherlich mit allen Teilnehmer:innen gemeinsam hat: „Deutschland könnte mehr Plattformen schaffen, auf denen sich Newcomer*innen präsentieren können.“
Hier gelangt ihr zur Übersicht aller Bundesfinalist:innen und ihrer Ausstrahlungsorte.
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Pressetext: Mona Lina, Laura Klar
Titelbild: Line Tsoj