„Neon Diamond“ gingen 2021 als Bundesfinalisten für Baden-Württemberg ins Rennen um Deutschlands größten Non Profit-Newcomer-Musikpreis. Mit durschlagendem Erfolg: Die Band durfte sich über den „Upcoming Artists“-Award freuen.
„Die Jury verlieh der Band den Sonderpreis, um sie in ihrer weiteren Entwicklung zu begleiten“, erklärt das local heroes-Team die Entscheidung. Besonders aufgefallen seien den Experten die fantastische Stimme des Sängers und das Gespür der Band für moderne Indie-Vibes. Das vielversprechende Potenzial des „echten Rohdiamanten“ wird mit einem von Coaches begleiteten Studio-Recording, einem Gesangsmikrofon von Sennheiser sowie einem Song-Release bei RecordJet gewürdigt.
Aber wie kam es dazu? Wer 2020 dachte, dass alles anders wird, der wurde 2021 eines Besseren belehrt. Dieser Satz mag für viele Lebens- und Gesellschaftsbereiche gelten. Für die Kultur steht er jedoch insbesondere. Auch Deutschlands größter Non Profit-Newcomer-Musikpreis local heroes hat sich in den gut 20 Monaten Pandemie neu erfinden müssen. Mit Erfolg. Erstmals wurde das Bundesfinale 2020 als Musiksendung umgesetzt. 2021 legte das Team um Projektleiterin Julia Wartmann noch einmal eine Schippe drauf – es brachte die insgesamt zehn Landesfinalisten nicht nur in eine eigene Musiksendung, sondern obendrein deutschlandweit in die Kinos.
Spannende Drehtage
Für Marlon Knitz, Daniel Kebschull, Pascal Pfefferle und Marius Hägele, die mit ihrer Band „Neon Diamond“ zum Reigen der zehn local heroes-Finalist*innen gehörten, war das sicherlich Neuland – und damit auch eine schöne Herausforderung. Die vier Nachwuchsmusiker aus Ravensburg kennen sich bereits seit Schultagen und machen in dieser Konstellation seit 2016 miteinander Musik. Im vergangenen Sommer wurden sie direkt von den Popbüros Baden-Württemberg für das Bundesfinale nominiert und haben nun eine spannende Zeit hinter sich gebracht.
Was war geschehen? Viel! Vier Tage lang war mit ihnen und den neun weiteren Bands bzw. Solist*innen unter strengen Corona-Auflagen für die Bundesfinalshow gedreht worden. Neben einer Live-Performance gehörte auch ein Interview mit TV-Queen Tine Wittler, der diesjährigen Moderatorin des Bundesfinales, dazu. Außerdem erhielten die Teilnehmenden ein TV- und Individual-Coaching. Die letzte Klappe fiel schließlich am 13. September im Club Hanseat in Salzwedel.
„Wir finden, dass local heroes eine tolle und unabhängige Plattform ist, die bundesweit den Austausch von Künstlern ermöglicht und ehrliche Kritik und Ratschläge bietet“, erklären sie ihre Teilnahme im Vorfeld des Bundesfinales. „Wir freuen uns, dass wir dieses Jahr ein Teil davon sein dürfen und diese Erfahrung mitnehmen können.“ Profitiert haben sie ihrer Ansicht nach schon jetzt von diesem neuen Kapitel in ihrer Bandgeschichte. „Der Austausch und die gegenseitigen Erfahrungen, die jeder schon gemacht hat, bieten eine gute Grundlage voneinander zu lernen und gewisse Dinge in sein Konzept eventuell miteinfließen zu lassen“, so ihr Fazit. „Auch der Kontakt zu Musikern aus anderen Sparten der Szene ist immer interessant und kann auch für zukünftige Gigs außerhalb der eigenen Reichweite von Vorteil sein.“
Letzteres sei nämlich nach wie vor ein „Problem“. Denn für die jungen Musiker stellt es derzeit noch die „größte Hürde“ dar, auf Gigs außerhalb von Baden-Württemberg bzw. Süddeutschland zu spielen. „Oft ist es schwer, aus seinem eigenen Umfeld herauszukommen und den nächsten Step zu schaffen“, sagen die Vier.
„In Baden-Württemberg wird mit den Pop-Büros schon sehr viel im Bereich Newcomer-Förderung gemacht. Dieses Netzwerk auf die gesamte Bundesrepublik auszuweiten, um zum Beispiel mehr Tauschkonzerte zu vermitteln, wäre für uns eine tolle Möglichkeit.“
Schöne Ereignisse als Band konnten sie bislang dennoch zuhauf sammeln, wie sie selbst berichten. „Sich da auf eins festzulegen ist schwierig. Zum einen war da unser unvergessliches Release-Konzert Anfang 2019, zu dem unsere komplette Familie, Freundeskreis und die gesamte Fan-Base kam. Ein weiterer gebliebener Eindruck waren unsere Studio-Tage im Hamburger Studio ‚Clouds Hill‘, aber auch unser Auftritt auf dem Szene Open-Air in Lustenau.“
Die Band als Ganzes widerspiegeln
Entsprechend motiviert und professionell sind sie die Phase vor den local heroes-Dreharbeiten im September angegangen. „Intensives Proben und eine ausreichende Outfit- und somit auch Auftritt-Planung waren für uns besonders wichtig, um ein stimmiges Gesamtbild für die Aufnahmen zu kreieren.“ Für sie sei es entscheidend, dass die eigenen Songs auch die Band als Ganzes widerspiegeln würden und keine Fragen offenließen.
Und wie geht es mit „Neon Diamond“ weiter? „Wir wollen ein Team an Leuten finden, die uns in verschieden musikalischen, aber auch organisatorischen Sachen supporten.“ In absehbarer Zeit sollen auch wieder neue Songs aufgenommen werden. Die nächsten Releases kommen bestimmt…
---
Text: Nicole Oppelt & Lina Burghausen
Bilder: Julia Schwendner